Dijon

Dijon ist bekanntlich die Hauptstadt des Burgund. Das war Dijon auch schon, als die burgundischen Herzöge hier ihr großes Reich regierten, zu dem auch ein Großteil der heutigen Niederlande gehörte. Das Burgund spielte damals für 100 Jahre bei den europäischen Großmächten mit. Daher bildet der angemessen prächtige Herzogspalast auch das Zentrum der Stadt.

Hier habe ich mich auf der 2002er Tour auf den ersten Blick verliebt, in Hébé, und natürlich hätte ich sie heute gern wiedergesehen. Aber leider ist der 8. Mai (Kriegsende!) einer der wenigen Tage im Jahr, an denen das Musée des Beaux Arts geschlossen ist.

Ich schätze aber, Hébé sieht immer noch genausogut aus wie vor 22 Jahren. Hébé ist nämlich aus Marmor, ein Werk von François Rude und für mich die Hauptattraktion des Herzogspalastes. Die diversen Reiseführer sehen das etwas anders und betonen vor allem die Grabmäler der burgundischen Herzöge, besonders das für Philipp den Kühnen, das Claus Sluter ab 1385 schuf. Das ist tatsächlich sehr beeindruckend, aber ich hatte trotzdem nur Augen für Hébé. Da ich wegen des Feiertages heute beide nicht sehen kann, gibt es also statt eines Rendez-Vous mit Hébé einen Rundgang durch die Stadt, immer auf den Spuren der Eule, dem Symbol von Dijon.

Da schau an. Von Lauterbach produziert, und trotzdem kommt was Vernünftiges zustande. Das kann man sich in Deutschland nicht vorstellen. Aber statt an Corona-Karl denke ich lieber an Hébé und schlendere durch die hübschen Straßen und Gassen der Innenstadt.

Neben dem Herzogspalast bietet Dijon noch zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten. Kleine Auswahl, nicht vollständig. Ich war ja schon häufiger hier. Beim ersten Besuch in der Stadt würde man z.B. die Kathedrale mit der alten Krypta und die Chartreuse de Champmol mit dem Mosesbrunnen nicht auslassen. Hier die Kirche Saint-Michel:

Die Kirche St-Étienne mit ihrer extravaganten Westfassade:

Außerdem gibt es in der Altstadt noch einige sehenswerte Fachwerkhäuser, zum Beispiel hier an der Place François Rude.

Manches Schmuckelement an den Fassaden finde ich allerdings höchst fragwürdig.

Aber ich bin sicher, der Kollege ist zu schnell für den Bogenschützen. Andere Tiere dürften sich derweil vermutlich ihren Alltag auch anders vorgestellt haben als in unbequemer Position ein schweres Metallrad am Zungenpiercing zu halten.

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