Von Lauban geht es südwärts, immer am Queis entlang. Hier liegt die Kleinstadt Marklissa.

Von Lauban geht es südwärts, immer am Queis entlang. Hier liegt die Kleinstadt Marklissa.
Der 1346 gegründete Oberlausitzer Sechsstädtebund war lange Zeit ziemlich wichtig für die beteiligten Städte und die Region. Die sechs Städte verpflichteten sich unter anderem zu gegenseitigem Schutz und profitierten auch wirtschaftlich. Fünf davon hat der Reisehase schon besucht: Bautzen, Görlitz, Kamenz, Löbau und Zittau. Hier kommt die sechste: Lauban.
Die Kleinstadt Grottau (Hrádek nad Nisou) liegt auf tschechischer Seite im Dreiländereck D-PL-CZ an der Lausitzer Neiße.
Von Hirschberg aus verläuft entlang der Kamienna das Hirschberger Tal stetig aufwärts ins Riesengebirge hinein. Es ist auf allen Seiten von Gebirgszügen umgeben. Im 19. Jahrhundert war das Tal besonders beim preußischen Hochadel beliebt (Schlesien war ja seit dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 preußisch). Man errichtete zahlreiche prachtvolle Schlösser, die der Reisehase heute allerdings nicht besucht, weil die Zeit fehlt auf dieser recht langen Tagesetappe. Aber die Fahrt dient ja ohnehin erst einmal nur dem Kennenlernen des Riesengebirges, und eine Rückkehr ist ohnehin schon in Planung. Erster Haltepunkt im Hirschberger Tal ist Bad Warmbrunn.
Hirschberg ist die polnische Metropole des Riesengebirges. In der nicht übermäßig dicht besiedelten Region genügen dafür knapp 80.000 Einwohner. Die Stadt mit ihrem sehr schönen historischen Zentrum ist unbedingt einen Besuch wert.
Von Trautenau führt eine Landstraße hinüber nach Polen. Grenzkontrollen gibt es hier natürlich nicht mehr, Europa sei dank. Die erste Stadt jenseits der Grenze ist Liebau in Schlesien (Lubawka).
Der Kammweg bleibt atemberaubend: Nach der Großen Sturmhaube (1424m) wird er wieder zum “normalen” Weg und verläuft nicht mehr über nebeneinandergelegte flache Granitplatten. Er führt aber weiter an bemerkenswerten Felsformationen vorbei.
Weiter geht es auf dem Kammweg, und nach den Schneegruben jagt weiterhin ein Höhepunkt den nächsten. Wie die Veilchenspitze (siehe vorangegangenen Beitrag) besteht auch das Hohe Rad aus großen Felsblöcken. Der Gipfel ist mit 1509 Metern der höchste Berg des westlichen Riesengebirges.
Kurz nach der Elbquelle ist der Kammweg erreicht, ein Weg über die Höhen des Gebirges. Er führt entlang einer der ältesten Grenzen Mitteleuropas: Sie wurde schon 1526 von den Habsburgern festgelegt und blieb bis heute nahezu unverändert. Nur die Länder wechselten, waren mal Böhmen und Schlesien, mal Österreich-Ungarn und Preußen, mal Tschechoslowakei und preußische Provinz Schlesien. Heute verläuft hier die polnisch-tschechische Grenze.
Guben und Forst (Lausitz) gehören auch zu den Städten, die durch die Oder-Neiße-Linie geteilt wurden. In Guben lag der historische Stadtkern am östlichen Neiße-Ufer.