Eupen

In Eupen war ich schon mal vor einigen Jahren, unter anderem, um dem belgischen Erstligisten KAS Eupen einen Besuch abzustatten. Damals war es noch ein normaler Verein, der gerade seine erste Erstligasaison absolviert hatte. Kurz danach stieg Katar als Investor ein. Unschön.

Weil wenig Zeit ist, bleibt es heute bei einem Kurzbesuch und einem schnellen Rundgang durch die Oberstadt, vorbei an Kapellen und kräftig gebauten Pferden.

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Chimay

Die Trappisten sind ja ein Reformorden der Zisterzienser), und so sind die Zisterzienser letztlich auch für den Ruf Belgiens als Bierbrauernation verantwortlich. Die sechs Trappistenbrauereien des Landes, darunter Westmalle, Orval und Chimay, sind weltbekannt. Leffe ist zwar auch eine bekannte Marke allerdings kein Trappistenbier (Leffe ist ein Prämonstratenserkloster). Kleiner Blick auf die Beute des Reisehasen:

Chimay ist eine Kleinstadt an der französisch-belgischen Grenze mit Schloß und historischer Altstadt.

Etwa zehn Kilometer entfernt, aber noch zur Gemeinde Chimay gehörend, liegt die Abtei Scourmont, in der das Chimay-Bier gebraut wird. Außerdem stellen die Mönche noch einen ebenfalls bekannten Käse dieses Namens her.

Das aktive Zisterzienserkloster besitzt eine Kirche, die aus dem 19. Jahrhundert stammt, aber die Bauvorschriften des Ordens aus dem 12. Jahrhundert einhält (kein Schmuck, keine Ausmalung usw.).

Macquenoise

Der Grenzort Macquenoise heißt inzwischen auch Courquain Das liegt an dem Film “Rien à declarer” (Nichts zu verzollen), mit Dany Boon als Regisseur und in der Hauptrolle (kennt man in Deutschland hauptsächlich von “Willkommen bei den Sch’tis”). “Rien à declarer” ist auch eine Komödie und behandelt den alltäglichen Kampf zwischen Schmugglern und Zöllnern im kleinen Ort Courquain an der französisch-belgischen Grenze.

Gedreht wurde im echten Grenzort Macquenoise, und an den hauptsächlichen Drehorten sind Infotafeln mit Erläuterungen zum Film aufgestellt.

Warum der Film im Gegensatz zu den Sch’tis in Deutschland fast unbekannt geblieben ist… keine Ahnung.

Bastogne

Bastogne, zu deutsch Bastnach, ist eine Kleinstadt in der belgischen Provinz Luxembourg. Bekannt ist sie vor allem für das Radrennen Lüttich-Bastogne-Lüttich, das jährlich im März ausgetragen wird. Darüber informiert dann auch ein Kreisverkehr im Zentrum.

Das Rennen wird seit 1892 ausgetragen und ist somit der älteste der großen Frühjahrsklassiker, der Eintagesrennen in dieser Region. Im April hatte ich ja schon über Paris-Roubaix geschrieben.

Ansonsten gibt die Stadt nicht allzu viel her; diese Installation von Regenschirmen über der Hauptstraße bringt aber wenigstens etwas Farbe in die arg verstopften Straßen Bastognes.

Die Info, daß es hier “très bons biscuits” gibt, erreicht mich leider etwas zu spät. 

Am Stadtrand steht ein Denkmal der Amerikaner, das an die Gefallenen während der Ardennenschlacht 1944/45 und die Befreiung Belgiens erinnert. Das Mémorial ist, wie viele amerikanische Bauten dieser Art, ziemlich monumental.

Daneben steht ein Museum zur Kriegsgeschichte.

In einer kleinen Krypta sind drei Mosaike von Fernand Léger zu sehen.

Mons

Historische Hauptstadt des Hainaut ist Mons (zu deutsch passenderweise “Bergen”), eine für die Region sehr typische Stadt mit ihren Backsteinhäusern, engen Gassen mit Kopfsteinpflaster und einer Grand’Place im Zentrum. 

An diesem Platz mit seinen zahlreichen Cafés und Restaurants steht – neben Rathaus und Grand Théâtre – auch der Beffroi (Belfried) der hier in der Gegend eigentlich in jeder Stadt anzutreffen ist (im Bild unten links hinter der Kirche). Victor Hugo gefiel der Beffroi von Mons nicht (“…wäre häßlich, wenn er nicht so groß wäre”). Die große gotische Stiftskirche Ste-Waudru steht nur ein paar Schritte entfernt.

Mons war 2015 Europäische Kulturhauptstadt; ich nehme an, daß das hier ist noch ein Relikt des Kulturjahres ist:

Im 19. Jh. entwickelte sich die Gegend um Mons zur Industrieregion: Kohle und Stahl prägten lange Zeit das Bild des Hainaut. Mittlerweile ist das alles Vergangenheit, aber einige bedeutende Relikte haben sich erhalten.

Das ist kein Schloß, sondern das Bergwerk Grand Hornu. Um 1820 baute man auch Industrieanlagen im klassizistischen Stil.

Die Fördertürme des Bergwerks existieren nicht mehr; die Standorte der Schächte 2 und 7 sind aber noch markiert.

Und um das Bergwerk herum errichtete man eine Grubensiedlung. Auch diese ist größtenteils erhalten und sehr typisch für das nordfranzösisch-belgische Bergbaugebiet. Ich komme später noch darauf zurück.

Einen Förderturm kann man hier in Mons auch noch bewundern: Das ehemalige Bergwerk Crachet im Vorort Frameries ist heute Teil eines Wissenschafts- und Technologieparks.

Canal du Centre

Der Canal du Centre ist eine Verbindung zwischen zwei anderen Kanälen in Belgien und somit Teil des dichten belgisch-französischen Kanalnetzes. Er sorgte für eine Verbindung der Maas mit der Schelde.

Anstelle von Schleusen entschied man sich beim Bau des Kanals für vier Schiffshebewerke, die den Höhenunterschied von etwa 90 Metern zwischen Maas und Schelde ausgleichen sollten. Die Hebewerke, zwischen 1882 und 1917 errichtet, zählen seit 1998 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Zurecht, denn sie sind alle vier erhalten, in gutem Zustand (besser als die Straßen…) und bilden ein beeindruckendes Ensemble.

Hebewerk 1:

Hebewerk 2:

Hebewerk 3 (mit Maschinenzentrale):

Hebewerk 4:


Vor einigen Jahren hat man parallel zum alten Kanal einen neuen Kanal gebaut, auch weil die alten Hebewerke zu klein waren. Der 2002 eröffnete Kanal verläuft parallel zum alten; letzterer dient seitdem ausschließlich touristischen Zwecken.

Die Funktion der vier Hebewerke übernimmt im neuen Kanal ein einziges: Das riesige Hebewerk von Strépy-Thieu ist von beeindruckender Monumentalität. Mit dem 110m hohen Bauwerk überwinden die Schiffe einen Höhenunterschied von 73 Metern.

Das Schiff im Bild oben fährt gerade in die linke Kammer und wird dann angehoben: 

Très très content: Lapin du canal.