Fin

So, das war meine Tour de France 2016. Sie war 3.359 Kilometer lang und sehr gut.

Ich wäre gerne noch geblieben, weshalb sich meine momentane Gefühlslage recht gut mit dem Bild eines Kapitells in der Kirche von Neuvy-Saint-Sépulchre visualisieren läßt.

Der Reisehase erzählt derweil den Kumpels von der Tour, was ich dann in den nächsten Tagen auch gerne mache. Gerne auch bei Käse und Rotwein.

Merci à tous, à bientôt
Le lapin voyageur

Zisterzienser

Ein wichtiger Teil meiner Frankreich-Touren ist ja immer die Bestandsaufnahme der jeweiligen Zisterzienserklöster. So sieht das dann aus, wenn ich fündig geworden bin: Im Bild 1 das Zisterzienserkloster Aubignac im Département Creuse.
Also, das was davon heute noch übrig ist: Nichts. Kann passieren; es ist ja nur selten die komplette Anlage erhalten wie in Fontenay. Ich bin mir aber zumindest sicher, hier in Aubignac den ehemaligen Standort erwischt zu haben, und zumindest einen Steinhaufen gibt’s in der Bildmitte ja auch. Den darf man sich gerne als Klosterrest vorstellen.
Bild 2 zeigt Varennes: Da hat sich noch etwas mehr erhalten.
Morgen gibt’s dann mit Noirlac auch noch ein richtiges, d.h. komplettes Kloster zu besichtigen.

Creuse

Die Grenzregion zwischen den Regionen Limousin und Centre, in der sich auch das Tal der Creuse befindet, ist nicht gerade die touristisch bedeutendste Frankreichs. Im Gegenteil. Selbst im eigentlich sehr ausführlichen Michelin-Reiseführer taucht die Gegend kaum auf. Neben Gargilesse bot die heutige Tour aber trotzdem einiges an Sehenswertem: Schösser zum Beispiel, aber auch nette Städtchen wie Argenton-sur-Creuse  (Bild 2).

Gargilesse

Eine echte Entdeckung war das kleine Dorf Gargilesse, an einen Berghang der nördlichen Ausläufer des Zentralmassivs geklebt. Da muß ich wohl meine persönliche Liste der schönsten Plätze in Frankreich um einen Ort erweitern. Sehr schön auch die Kirche mit einer schönen Krypta mit schönen Fresken. Gesamturteil demnach: Schön. 😉
Vor allem den Christus als Weltenrichter, mit dem Messer zwischen den Zähnen, fand ich beeindruckend.

Oradour-sur-Glane

Die Umgebung von Limoges kann nicht unbedingt mit überragenden Sehenswürdigkeiten aufwarten. Die Kirchen von St-Junien, Le Dorat und Châteauponsac sind durchaus beeindruckend, aber ansonsten leidet die Gegend deutlich sichtbar unter der Landflucht. In den Dörfern stehen viele Häuser leer. Gebaut wird aber auch: Quadratmeterpreis für erschlossenes Bauland: 6 Euro.

Zum Pflichtprogramm im Limousin zählt aber Oradour-sur-Glane. Das Dorf wurde 1944 von einer deutschen SS-Einheit zerstört, und fast alle Bewohner (über 600) in einer Nacht umgebracht. Die Ruinen des Dorfes wurden konserviert und können besichtigt werden. Richtig harte Kost ist das zugehörige Museum. Das ist teilweise nur schwer erträglich, z.B. die Bilder der Grundschulklassen von Oradour von 1942…
Sollte man aber trotzdem unbedingt gesehen haben.

Limoges

Limoges ist mit seinen etwa 140.000 Einwohnern die größte Stadt auf der diesjährigen Route. Die schönste ist sie nicht; sie landet irgendwo zwischen “geht so” und “nett”. Schöne Ecken gibt’s natürlich auch, einige Fachwerkhäuser in der Altstadt und ein bißchen Jugendstil (Bild 1) sowie vor allem die Gare des Bénedictins, das schöne Bahnhofsgebäude. (Bild 4, weil dieser Satz nachträglich dazugekommen ist und ich in der Mobilversion die Bildreihenfolge nicht definieren kann.)

Bezüglich der Kommentare kann ich übrigens nix machen; ich finde da keine Einstellungen. Ich kann aber über eine Liste auswählen, als was ich kommentieren möchte ob als C oder Hase Cäsar oder mit meinem Google-Account. Habt ihr das nicht? Naja. Liest denn überhaupt noch jemand mit? Ach, egal. Weiter im Text.

Limoges. Die gotische Kathedrale ist von innen schöner als von außen; da stört vor allem der arg schmächtige Turm (Bild 2). 

Bekannt ist die Stadt vor allem für die Porzellanmanufaktur. Dementsprechend gibt’s hier auch das Nationale Porzellanmuseum und zahlreiche Läden in der Innenstadt. Bild 3.

Culinaria

Kulinarisch hat das Limousin einiges zu bieten. Frankreich halt… Ein bißchen davon ist schon in meinem Kofferraum gelandet. 😉
Es gibt viele Obstbäume und daher, wie schon geschrieben auch viel Saft, aber auch Marmelade, Liköre, Sirup etc.
Sehr verbreitet sind hier die Myrtilles (Heidelbeeren) – und die Walnüsse, aus denen neben Öl und einem hervorragenden Likör auch Quinquinoix hergestellt wird, ein Aperitif aus Wein und Walnüssen. Aus dem Cantal stammt der Salers, ein Enzianlikör. Ziemlich herb, muß man mögen. Degustation ist demnächst möglich. 🙂
Den violetten Senf gibt’s nur in Brive und Umgebung. Wunderbar geeignet für Senfsaucen zu Fisch oder Ente.

Der Kuchen der Region: Der Gateau Creusois ist ein Nußkuchen mit genau fünf Zutaten: Butter, Eiweiß, Zucker, Weizenmehl und, genau, Nüsse.

Im Zentralmassiv

Gleich drei Berge standen heute auf dem Programm: Puy d’Yssandon, Mont d’Ayen und Suc au May. Keiner davon ist extrem hoch; der Suc au May kommt auf 908m, die beiden anderen nur auf knapp 400m), aber die Aussicht ist jedes Mal phantastisch.
Bei 32 Grad Außentemperatur reichen aber auch diese Höhen schon…
Ok, auf den Mont d’Ayen war jetzt nicht so die Herausforderung, weil man zugegebenermaßen mit dem Auto bis ganz nach oben fahren kann.