Neben dem Gebäudeensemble um den Alten Markt, das den kompletten ersten Beitrag zu Potsdam eingenommen hat, bietet die Stadt natürlich noch Vieles, was sehenswert ist. Zum Beispiel den Einsteinturm:

Das 1920-22 errichtete Gebäude auf dem Telegraphenberg im Süden der Innenstadt ist das Werk des Architekten Erich Mendelssohn. Der Turm dient als Observatorium und Labor und gehört zum Leibniz-Institut für Astrophysik. Schon ein paar Jahre vorher (1896-99) wurde hier der Große Refraktor errichtet, ein Doppelteleskop.

Telegraphenberg heißt der Berg übrigens, weil hier 1832 eine optische Telegraphenstation aufgestellt wurde. Sie war Teil einer Linie von Berlin nach Koblenz, mit der man verschlüsselte Nachrichten in wenigen Stunden über eine Entfernung von fast 600 Kilometern übertragen konnte. Dafür wurden 62 solcher Stationen jeweils in Sichtweite aufgestellt. Das System war bedeutend schneller als ein reitender Bote, aber nur ein paar Jahre in Betrieb: Ab 1849 nutzte man die elektrische Telegraphie, die nochmals deutlich schneller war (und zudem weniger witterungsabhängig). Der heutige Mastbaum ist eine Rekonstruktion; ein Original hat sich auf der gesamten Strecke nicht erhalten.

Unterhalb des Berges, in Richtung Innenstadt, steht das Minsk, ein 2022 eröffnetes Kunsthaus. Errichtet wurde der Bau allerdings schon 1971-77. Er diente ursprünglich als weißrussisches Restaurant (daher der Name), stand nach der Wende längere Zeit leer und wäre beinahe abgerissen worden. Hasso Plattner sorgte schließlich 2019 für die Rettung und Sanierung des sehenswerten Gebäudes.

Eine der Hauptstraßen Potsdams ist die nach Norden in Richtung Nauener Tor führende Friedrich-Ebert-Straße.

Das Nauener Tor stammt von 1755 und gilt als erstes neugotisches Bauwerk in Mitteleuropa. Die ersten Entwürfe für das Stadttor stammten von Friedrich dem Großen höchstpersönlich.

Direkt nebenan liegt eine weitere Sehenswürdigkeit Potsdams: Das Holländische Viertel. Es wurde 1733-42 unter Friedrich Wilhelm I. (dem “Soldatenkönig”) errichtet, der ein Faible für die Niederlande hatte.

Hier flüchtet sich der Reisehase ins Trockene, in ein sehr schönes Café mit einer immensen Auswahl an Käsekuchen (Café Guam). Was sich beim heutigen Wetter leider nicht so richtig würdigen läßt, ist die Lage Potsdams am Wasser. Die Havel bildet im Stadtgebiet nicht nur die am Rand der Innenstadt gelegene Freundschaftsinsel (von Alter und Neuer Fahrt umschlossen), sondern auch einige größere Seen wie den Templiner See. Bei besserem Wetter ist es hier bestimmt sehr reizvoll.
