Die Gegend nördlich der Mecklenburger Seenplatte wird allgemein als Mecklenburgische Schweiz bezeichnet; sie liegt um den Malchiner See und ist heute ein großer Naturpark. Städtisches Zentrum hier ist die Kleinstadt Malchin.

Wie das nahegelegene Demmin wurde Malchin im Zweiten Weltkrieg stark zerstört. Auch hier wurden viele schlichte Nachkriegsbauten errichtet, aber man behielt das Straßennetz der Stadt bei und rekonstruierte einige der Sehenswürdigkeiten, zum Beispiel die gotische Stadtkirche. An dem großen freien Platz um die Kirche sieht man aber auch, daß nicht alles wiederaufgebaut wurde.

Die markante Figurengruppe mit den drei Nackten im Vordergrund ist übrigens der “Brunnen der Lebensfreude”, der zu DDR-Zeiten auf dem Malchiner Marktplatz stand, dann eingelagert wurde, in Vergessenheit geriet und 2016 wieder aufgestellt wurde, nachdem sich die Malchiner wieder an den Brunnen erinnert hatten. Ich kann nun also ein Bild posten, das zwar weitgehend harmlos ist, das z.B. Facebook aber bestimmt wegen Unzüchtigkeit verbieten würde.

Unverfänglicher ist da wohl ein Bild vom quaderförmigen Steintor.

Ein paar Kilometer westlich von Malchin, in Remplin, kann man die Lücken noch besser sehen, die im 20. Jahrhundert entstanden sind. Dabei war es hier nicht einmal in erster Linie der Weltkrieg. In Remplin stand ein Schloß, das um die Mitte des 19. Jahrhunderts vom Herzog Georg von Mecklenburg gekauft wurde, kurz vor seiner Hochzeit mit Großfürstin Katharina aus dem Hause Romanow. Der Herzog ließ zunächst den Garten von Lenné umgestalten und dann ab 1865 das Schloß im Neo-Renaissancestil umbauen. Die Pracht endete aber 1940, als das Schloß bis auf die Grundmauern niederbrannte; ob durch Brandstiftung oder durch einen Unglücksfall, ist unklar. Jedenfalls steht nur noch ein Teil eines Flügels der großen Schloßanlage.

In der DDR hatte man erwartungsgemäß nicht das geringste Interesse, in den Erhalt oder gar Wiederaufbau des Schlosses zu investieren. Im Gegenteil: Direkt neben den erhaltenen Rest hat man einen furchtbar unpassenden Plattenbau gesetzt.

Und auch der benachbarte Gutshof hat seine besten Tage wohl hinter sich.
