Der Ort im Norden von Hiddensee heißt Kloster. Bis hierher, an diesen abgelegenen Ort, hat es im Mittelalter nämlich die Zisterzienserinnen verschlagen, die auf der Insel im späten 13. Jahrhundert ein Kloster gründeten, das bis in die Reformationszeit bestand. Vom Kloster existiert nur noch die als Pfarrkirche dienende schlichte Inselkirche.

Der Innenraum erinnert auch nicht mehr an die ursprüngliche Klosterkirche, ist aber sehr hübsch hellblau-weiß gestaltet.

Damit kann ich nun auch das abgelegenste Zisterzienserkloster Deuschlands der Sammlung hinzufügen. Viel fehlt nicht mehr.
Die Hauptsehenswürdigkeit in Kloster ist aber das Gerhart-Hauptmann-Haus. Der Literatur-Nobelpreisträger aus Schlesien verbrachte hier ab 1926 jeweils die Sommermonate und kaufte sich 1929 das “Haus Seedorn”, das heute ein Museum ist.

Gestorben ist Hauptmann 1946 in seiner schlesischen Heimat, in Agnetendorf (wo der Reisehase 2022 war). Er wäre sonst wohl kurz danach vertrieben worden. Beigesetzt wurde er in Hiddensee, weil die neuen Machthaber in Polen eine Bestattung in Schlesien nicht erlaubten (die Überführung aber auch erst nach mehr als einem Monat gestatteten).

Auch der Bildhauer Max Kruse (Ehemann von Käthe Kruse) und die Tänzerin Gret Palucca sind auf dem kleinen Inselfriedhof bestattet. Ansonsten bietet der kleine Ort Kloster ein paar reetgedeckte Häuser, ein paar größere Hotels…

…und einen kleinen Hafen mit Fischerbooten.


Außerdem hat Kloster einen Fähranleger, von dem die Fahrt nun zurück nach Schaprode geht.