Schweidnitz ist eine weitere von wirklich vielen sehr sehenswerten Städten auf der bisherigen Reiseroute. Früher Hauptstadt eines Herzogtums, ist Schweidnitz heute mit etwa 55.000 Einwohnern eine niederschlesische Kreisstadt. Die Stadtbesichtigung beginnt im Zentrum, also am Ring.
Der Schweidnitzer Ring gehört mit seinen vielen repräsentativen Bürgerhäusern zu den besonders schönen Exemplaren seiner Gattung.
In der Mitte steht das Rathaus mit den ehemaligen Tuchhallen.
Mit den schön restaurierten Häuserfassaden und den vielen Cafés hat der Platz eine sehr nette Atmosphäre.
Die Stadtkirche (katholisch) durfte im Gegensatz zur Friedenskirche (kommt gleich im eigenen Beitrag) einen Turm haben. Und der ist stolze 103 Meter hoch; es ist der zweithöchste Kirchturm Polens. Man kann vormittags hinaufsteigen, aber ich war leider erst am späten Nachmittag dort, als der Turm schon geschlossen war.
Statt der Aussicht vom Kirchturm also ein Blick ins Kircheninnere, wo gerade eine Messe gefeiert wird. Die polnischen Kirchenlieder gefallen mir sehr gut; die haben so etwas hymnisches.
Die nicht ganz so schönen Ecken der Altstadt (auch in Schweidnitz mußte man nach dem Krieg Teile der Stadt wieder aufbauen) hat man mit großflächigen Wandmalereien versehen, auf denen prominente Leute aus dem Kulturbereich vorgestellt werden: Der Filmregisseur Andrzej Wajda zum Beispiel (“Danton”). Oder der Schriftsteller Stanisław Lem, dessen Romane, vor allem “Solaris” und “Eden” ich sehr mag und dessen “Robotermärchen” ich unbedingt mal wieder lesen muß.
Zum Abschluß noch ein Gang durch das abendliche Schweidnitz: Der Neptunbrunnen am Ring.