Bober-Katzbach-Gebirge

Dies ist der Start in eine neue September-Tour, die dieses Jahr nicht nach Frankreich geht (da war ich ja schon im Mai), sondern nach Osten: Der Reisehase tourt 18 Tage durch Schlesien.

Damit wäre dann auch die Frage beantwortet, die die Überschrift sicher aufgeworfen hat (“Watt? Wo is datt denn?”). Das Bober-Katzbach-Gebirge, durch das die erste Tagesetappe dieser Tour führt, ist mehr oder weniger ein nördlicher Ausläufer der Sudeten. Benannt ist es nach zwei Flüssen, die nach Norden in Richtung Oder fließen. Wie im Startbild zu sehen, ist es eher ein Bergland als ein Hochgebirge, also eher sanft gewellt (Höhenlagen etwa 300 bis 700 Meter), aber sehr schön. Ich mag diese Vorgebirgslandschaften. Die Gegend ist eher dünn besiedelt, aber das gilt im Grunde für ganz Niederschlesien außerhalb der (eher wenigen) größeren Städte. Ein kleineres Städtchen ist zum Beispiel Schönau an der Katzbach (Świerzawa).

Ja, es heißt die Katzbach. Die Saarwellinger unter den Lesern werden das nicht sonderlich seltsam finden. Da fließt ja schließlich die Ellbach. Viel größer als diese ist die Katzbach hier in Schönau auch noch nicht, aber sie hat ja die meisten ihrer 98 Kilometer bis zur Mündung in die Oder noch vor sich.

Ab und zu findet man noch Relikte aus der deutschen Zeit. Dieser Grabstein stammt sogar noch aus der habsburgischen Epoche; Friedrich der Große hat sich Schlesien ja erst 1742 unter den Nagel gerissen.

Irgendwie ist das Leerzeichen ja schon ne gute Erfindung.

Andere Orte im Bober-Katzbach-Gebirge sind Goldberg und Bolkenhain; die kriegen aber ihre eigenen Artikel. Hier noch zwei Bilder vom ersten Haltepunkt der Tour, die nach zweigeteilter Anfahrt (mit Übernachtung in Hof) nicht direkt im Gebirge startet, sondern etwas weiter nördlich in der Ebene: Haynau (Chojnów), mit gotischer Kirche am Hauptplatz, der hier wie überall in Schlesien Rynek (Ring) heißt.

Hier steht der Weberbrunnen, der seit 2012 an die lange Tradition der Tuchmacherei in Haynau erinnert.

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