Neubrandenburg

Neubrandenburg ist ein lohnendes Reiseziel, wenn man die Backsteingotik mag. Denn die Stadt hat noch einen Großteil ihrer Stadtbefestigungen erhalten, inclusive aller vier Stadttore (in jede Himmelsrichtung eines). Auf den Ortsschildern steht daher die Bezeichnung “Vier-Tore-Stadt”.

Für Bielefeld wäre das eine weniger passende Bezeichnung. Zum einen gibt es keine vier Stadttore, zum anderen wäre, gerade im Hinblick auf den soeben vorgefallenen x-ten Abstieg nach den peinlichen 0:4-Niederlagen gegen Magdeburg und Wehen, wenn überhaupt, dann “Vier-Gegentore-Stadt” angebracht. Aber ich will hier nicht über Arminia meckern. C’est la vie, es ist mein elfter Abstieg, man gewöhnt sich dran, kein Grund zum Randalieren. Macht der Reisehase ja eh nicht.

Zurück nach Neubrandenburg. Neben den Stadttoren gibt es auch noch die Stadtpfarrkirche St. Marien, in deren 90m hohem Turm passenderweise ein Museum zur Backsteingotik untergebracht ist. Ansonsten ist der Bau eine Konzertkirche mit gerühmter Akustik. Die Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und erst nach der Wende wieder aufgebaut.

Backstein findet sich auch an vielen anderen Stellen, wie hier an einem älteren Mühlengebäude.

Aber nicht alles in der Innenstadt ist alt, denn natürlich hat Neubrandenburg den Krieg nicht unbeschadet überstanden. Das alte Straßennetz wurde beim Wiederaufbau aber beibehalten. Einen modernen Bau setzte man direkt ins Zentrum, an den Marktplatz: Das HKB (Haus der Kultur und Bildung) wurde 1963-65 gebaut, zusammen mit dem 56m hohen Turmhochhaus, von dem man rechts im Bild noch ein Stückchen sehen kann.

Ansonsten ist Neubrandenburg auch Sportstadt; der SCN brachte mehrere Olympiasieger und zahlreiche weitere Spitzensportler hervor, vor allem in der Leichtathletik (Katrin Krabbe, Astrid Kumbernuss) und im Kanusport (Andreas Dittmer, Rüdiger Helm). Ein Denkmal gesetzt hat man aber den Nackt-Handballerinnen, die komischerweise nicht so häufig in der Berichterstattung auftauchen. 😉

Das Denkmal steht am Rand des großen Jahn-Sportparks, der sich zwischen der Stadt und dem Ufer des Tollensesees erstreckt.

Der See gehört mit seinen 18 Quadratkilometern zu den größeren Seen der Region.

Direkt am nördlichen See-Ende liegt Broda, heute ein Stadtteil und mit Neubrandenburg zusammengewachsen. Hier stifteten die pommerschen Herzöge im Jahr 1170 ein Kloster der… Prämonstratenser (ha, Überraschung!). Vom Kloster existieren aber nur noch Gewölbekeller, die unter dem Amtshaus Broda liegen.

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