Thann

Thann ist eine Kleinstadt mit knapp 8.000 Einwohnern, deren wichtigste Sehenswürdigkeit man nur schwer übersehen kann: Die gotische Münsterkirche (Collégiale) St. Thiébaut dominiert das Stadtbild.

Das Münster ist dem heiligen Theobald geweiht, von dem hier auch eine Reliquie verehrt wurde, ein Finger mit Ring, der auf obskure Weise seinen Weg ins Elsaß gefunden hatte. Der Bau der großen Kirche zog sich von 1351 bis 1516 hin. Umgerechnet auf die damaligen technischen Möglichkeiten waren sie in Thann damit aber immer noch schneller als die Berliner mit ihrem BER.

Bemerkenswert ist die Westfassade mit einem dreifachen Tympanon, in dem die Steinmetze mehr als 500 Einzelfiguren untergebracht haben.

Überhaupt gilt die Kirche nach dem Straßburger Münster als bedeutendste gotische Kirche des Elsaß.

Im Inneren: Der obligatorische Blick ins Hauptschiffgewölbe:

Auch das Chorgestühl ist sehr alt: Es stammt aus der Mitte des 15. Jahrhunderts.

Den Rest der Stadt sollte man aber trotz des großartigen Münsters auch nicht übersehen. Thann liegt sehr schön im Tal der Thur, die aus den Vogesen kommt und bei Thann in die Rheinebene eintritt. Im Hintergrund: Der Rangen auf der Nordseite des Tales.

Direkt am Fluß steht der Hexenturm, ein Rest der mittelalterlichen Stadtbefestigung.

Blick in die Straßen der Stadt, mit dem Turmhaus aus dem 16. Jahrhundert.

Vieux-Thann liegt etwa zwei Kilometer flußabwärts. Es ist nicht die Altstadt von Thann, sondern der Nachbarort und eine eigenständige Gemeinde. Auch hier steht die Pfarrkirche direkt am Ufer der Thur. Sie ist auch sehr alt, aber natürlich deutlich schlichter geraten als das Münster.

Und hier noch eine Impression aus den Straßen von Vieux-Thann: Es ist echt rührend, wie in der Osterzeit selbst die unattraktivsten Ecken noch mit Hasen und anderen Ostermotiven garniert werden. Dem Reisehasen gefällt das, und er schickt ein Extra-Herz nach Vieux-Thann! ❤

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