Schloß Münchengrätz

Münchengrätz heißt auf Tschechisch Mnichovo Hradiště. Der Name kommt von einem benachbarten Zisterzienserkloster, das baulich nur noch in Resten existiert; auf dem Gelände ist heute eine Brauerei. Das Kloster hieß Hradischt (Hradiště) und liegt heute im Ort Klášter Hradiště nad Jizerou. Und da weiß man dann auch, wo die Redewendung “Das sind für mich alles böhmische Dörfer” herkommt. Und warum ich hier tendenziell eher die deutschen Namen verwende.

In Münchengrätz jedenfalls steht ein großes Barockschloß. 1623 erwarb das Territorium ein gewisser Albrecht von Waldstein, Feldherr der katholischen Liga im Dreißigjährigen Krieg und besser bekannt als Wallenstein, womit wir dann, wie schon in der Zentralschweiz, wieder bei Friedrich Schiller wären.

Wallenstein hatte gerade ein eigenes unabhängiges Territorium gegründet, das Herzogtum Friedland mit Gitschin (Jičín) als Residenz (Beitrag folgt). In Münchengrätz residierte in der Folgezeit Wallensteins Cousin Maximilian von Waldstein. Die Familie von Waldstein blieb hier bis 1945, ehe sie enteignet wurde.

Direkt an das Schloßareal angrenzend steht ein Kapuzinerkloster. In dessen Annakapelle (im Bild links) ist Wallenstein bestattet.

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