Hermione

Gregory Peck ist einer der Helden meiner Kindheit, quasi direkt nach dem Hasen Cäsar (natürlich). Peck spielte im Film “Des Königs Admiral” den Kapitän Horatio Hornblower. Mein Karriereziel war damals Kapitän eines Segelschiffs. Ich war sieben und wußte weder etwas von Höhenangst noch davon, daß eine Marinekarriere nicht mit dem Rang eines Kapitäns beginnt.

Es kam dann ja auch etwas anders. Aber die Faszination für Segelschiffe, die besteht noch immer.

Rochefort ist daher Pflichtprogramm, denn in den 90er Jahren beschloß man, die Schiffbautradition der Stadt wiederaufzugreifen. Man begann 1997 mit der Rekonstruktion der Königlichen Fregatte “Hermione”. An dem großen Segelschiff wurde bis 2014 gebaut.

Ursprünglich war die Hermione 1779 in Dienst gestellt worden. Mit ihr fuhr der Marquis de La Fayette nach Nordamerika, um die dortigen Kolonien beim Unabhängigkeitskampf gegen die Engländer zu unterstützen. Später, 1793 während des Vendée-Aufstandes, lief das Schiff dann ganz prosaisch bei Croisic in der Bretagne auf ein Riff und sank.

Und da steht sie nun im Nieselregen von Rochefort, die neue Hermione. 

Sie kann besichtigt werden; eine kleine Ausstellung informiert über den Neubau. Der ist aber kein reines Museumsschiff, sondern voll funktionsfähig: Die Premierenfahrt führte auf den Spuren La Fayettes über den Atlantik nach Nordamerika (New York, Boston, St-Pierre-Miquelon), und für 2018 ist wieder eine große Tour geplant. Derzeit liegt sie aber glücklicherweise in Rochefort und strahlt hier frisch gestrichen v.a. in Rot und Gelb.

In einem Dock daneben darf man als Teil der Besichtigung in die Bespannung der Masten krabbeln.

Wenn man mag. Der Reisehase (lapin marinier) mag nicht, bleibt lieber an Deck und betätigt das Steuer.

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