Stolpen

In Stolpen östlich von Dresden hatten schon die Bischöfe von Meißen eine Burg errichtet, die später unter den sächsischen Kurfürsten zur Festung ausgebaut wurde.

Heute ist die Burg untrennbar mit einer bestimmten Persönlichkeit verbunden: Anna Constantia von Brockdorff. Sie kam 1704 an den Hof Augusts des Starken, avancierte schnell zur Maitresse des Kurfürsten und wurde 1706 zur Gräfin von Cosel ernannt. Die beiden hatten drei gemeinsame Kinder, aber die ehrgeizige, gebildete und wohl auch sehr eifersüchtige Gräfin fiel schon 1713 in Ungnade. Auch, weil es inzwischen eine neue Maitresse gab. Gräfin Cosel wurde in Schloß Pillnitz festgesetzt, floh nach Berlin und wurde 1716 gegen preußische Deserteure eingetauscht, weil sie zu viele Staatsgeheimnisse kannte, um sie allzu lange in preußischen Händen zu lassen. Nun kam sie auf die Burg Stolpen und blieb hier – bis zu ihrem Tod mit 84 Jahren im Jahr 1765.

49 Jahre Lockdown. Was macht man so lange Zeit in einer Burg, wenn man nicht rausdarf – und es nicht mal Internet gibt? Ich würde wahnsinnig werden. Und dafür definitiv keine 49 Jahre brauchen. Der Reisehase ist daher sehr froh, auf der Außenseite der Festungsmauern zu sitzen.

Um die Burg herum liegt das kleine Städtchen Stolpen, mit hübschem Marktplatz und einigen netten Straßenzügen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*