In Wahlstatt (Legnickie Pole) haben im Jahr 1241 Polen und Deutsche gemeinsam gewissermaßen Europa gerettet: Bis hierhin und nicht weiter!
Mongolische Reitertruppen hatten sich nämlich auf den Weg nach Westen gemacht und alles zerstört, was auf dem Weg lag, zum Beispiel Kiew, Krakau und Breslau. Der schlesische Herzog Heinrich II. stellte daraufhin ein Heer aus deutschen und polnischen Rittern und Bauern zusammen und wagte bei Liegnitz eine Schlacht gegen die Mongolen. Die waren allerdings deutlich überlegen, und neben zahlreichen deutschen und polnischen Soldaten kam auch Heinrich ums Leben. Dennoch zogen die durch die Schlacht geschwächten Mongolen einige Tage später wieder in Richtung Osten ab. Heinrichs Mutter, die Heilige Hedwig (der Name fiel auch schon), stiftete daraufhin eine Kapelle, um an den Heldentod ihres Sohnes zu erinnern. In Wahlstatt steht heute die Klosterkirche St. Hedwig, ein barocker Prachtbau mit Doppelturmfassade, für den man ab 1728 die besten Künstler der Zeit nach Schlesien holte: Architekt war Kilian Ignaz Dientzenhofer, die Innenausmalung besorgte Cosmas Damian Asam.
Leider ist die Kirche aktuell geschlossen. Es bleibt also bei einem Blick auf die Fassade. Und bei Temperaturen oberhalb der 30-Grad-Marke sind diese Tore, die einen feinen Nebel aus Wasser produzieren, ohnehin mindestens genauso anziehend.
Ein paar Kilometer westlich von Wahlstatt fand eine andere Schlacht statt: 1813 besiegte in der Schlacht an der Katzbach ein preußisch-russisches Heer unter Blücher die Napoleonische Armee.
Im kleinen Dörfchen Eichholz, wo auch noch ein Barockschloß steht, errichtete man 1817 im Beisein Blüchers (der gar nicht so weit weg von hier, auf Schloß Krieblowitz, lebte) einen Gedenkstein, dessen Inschrift noch lesbar ist, wenn man nah genug rangeht.
Der polnische Name von Eichholz ist übrigens Warmątowice Sienkiewiczowskie. Ok, wir haben im Deutschen ja auch einige richtig lange Ortsnamen. Hönnepel-Niedermörmter. Gschlachtenbretzingen. Sankt Marienkirchen an der Polsenz. Aber 28 Buchstaben in zwei Wörtern – das ist mal ne Hausnummer.
Auf der Rückfahrt von Liegnitz nach Schweidnitz macht die Niederschlesische Ebene ihrem Namen alle Ehre.
Sehr schön sind die langen Alleen, die schmaleren und wenig befahrenen Landstraßen zwischen den kleineren Orten.