Deutscher Rekordmeister, amtierender Meister und trotzdem sympathisch und nicht arrogant – ja wo gibt’s denn sowas? Im Fußball ja bekanntlich nicht, aber im Volleyball! Ich stelle vor: Den SSC Palmberg Schwerin.
Je mehr mich der (Kommerz-)Fußball nervt, mit seiner Langeweile in der Bundesliga, den öden Retortenvereinen (mit den Dosen als Tiefpunkt) und den zunehmend unangenehmen selbstverliebten Jungmillionären auf dem Feld, umso mehr mag ich den Volleyball. Ein Sport, der ohne Zeitschinden und Schauspielerei daherkommt, eine richtig gute, auch bei 2.000 Zuschauern noch fast familiäre Atmosphäre bietet, und dessen angenehm wenig tätowierte Protagonist(inn)en selten Bilder von vergoldeten Steaks, die ihnen ein befreundeter Proll-Koch vorsetzt, bei Instagram posten.
Volleyball statt Fußball also. Es brauchte da aber natürlich einen Lieblingsverein. Geworden ist es der Schweriner SC, dessen Volleyballsparte als SSC Palmberg Schwerin antritt. Nun ist Schwerin ja leider nicht grade um die Ecke. Aber der SSC war alternativlos. Ich hatte meine Gründe, und daher keine Wahl.
Immerhin konnte ich so im Februar in Mannheim schon den Pokalsieg feiern (worauf ich im Fußball zusammen mit allen anderen Arminen noch lange warten kann)… Kurze Rückblende:
Reisehase im Glück: Mein erster Pokalsieg! ??
Bisher habe ich den SSC also nur auswärts gesehen. Am Donnerstagabend gibt’s nun auch ein Heimspiel: Es ist das vorletzte Hauptrunden-Match, gegen den 1. VC Wiesbaden: Trikot anziehen und ab in die Palmberg-Arena!
In einem Aspekt allerdings hat der Volleyball im Vergleich mit dem Fußball dann doch keine Chance: Architektonisch ist so ein richtiges Fußballstadion, wie das Ellenfeld, die Adolf-Jäger-Kampfbahn oder die Grüne Au, dann doch weit hübscher als eine Sporthalle.
Andererseits sehen die modernen Arenen des Fußballs auch nicht mehr viel anders aus. Düsseldorf zum Beispiel ist auch so ein Quader. Oder gar die Wellblech-Lagerhallen in Paderborn und Wiesbaden… Auch nicht schön. Aber die Stimmung in der Halle? Super!
Und das Ergebnis gegen Wiesbaden? Ach, egal. Wie war so schön in den Kommentaren bei Facebook zu lesen? “Aufstehen, Krone richten, weitermachen.”
Lag ja auch bestimmt nur daran, daß Jenna nicht in der Startaufstellung stand. ?
Die Niederlage gegen Wiesbaden konnte das Team aber gleich zwei Tage später korrigieren, beim nächsten Heimspiel gegen VC Olympia Berlin, dem letzten Hauptrundenspiel vor den Play-Offs. Da gelingt dem SSC dann ein glattes 3:0.
Der VCO ist die Jugend-Nationalmannschaft, die in der Liga mit Sonderspielrecht teilnimmt, aber nicht absteigen kann. Mit nur zwei Punkten aus 21 Spielen sind sie Tabellenletzter, und auch heute, beim Duell mit dem deutschen Meister, hat das Team keine echte Chance. Aber die Stimmung in der Palmberg-Arena ist trotzdem super. Und bei richtig guten Ballwechseln gibt’s fairen Szenenapplaus auch für die Gäste aus Berlin (so wie es auch am Donnerstag schon Beifall für die mitgereisten Fans aus Wiesbaden gab). Wie gesagt: Die Atmosphäre ist sehr angenehm.
Und hinterher dürfen alle, die wollen, in den Innenraum, zum Feiern mit Mannschaft, Trainer etc.
Wie gesagt: Die Atmosphäre ist sehr angenehm. Und jetzt heißt es Daumendrücken für die Playoff-Spiele! Viel Erfolg, SSC!
Ein Kommentar zu „Beim SSC Palmberg Schwerin“