Es ist Wandertag. Der Reisehase wandert von Sils im Domleschg über die Veia Traversina nach Zillis. Das sind offiziell 11 Kilometer, aber durch mehrere Abstecher und Zusatzrunden werden es deutlich mehr.
Da die Wander-App mehrfach das GPS-Signal verloren hat und dann ziemlich wilde Knotenmuster aufzeichnet,…
…die in den steilen Felshängen über dem Rheintal höchstens Steinböcke oder Gemsen schaffen würden, kommen laut App 21,1 Kilometer zusammen, was ich aber bezweifle. Zumal auch andere Werte vermutlich nicht stimmen.
Ja, gut, Feldhasen sind echt flott unterwegs, aber ich glaube, diese Maximalgeschwindigkeit schafft der kleine Reisehase dann doch nicht.
Unabhängig davon, was sich die App zusammenphantasiert: Fakt ist: Der Startpunkt der Wanderung ist Sils im Domleschg. Von hier geht der Weg direkt in den Anstieg, und schon bald hat man schöne Blicke ins Domleschg (siehe Startbild) und auf Thusis:
Auf dem stetig bergauf führenden Pfad durch den Wald kommt man zur Burg Hohen Rätien, einer Kirchenburg hoch über dem Hinterrheintal, die im Mittelalter den Bischöfen von Chur gehörte.
Von hier aus geht es über einen schmalen Weg immer an der Felskante entlang; das ist für Leute mit Höhenangst (also z.B. für mich) gar nicht so einfach. Rechts geht’s nämlich mindestens hundert Meter ziemlich senkrecht nach unten. Zum Glück hält der Weg immer noch einen Meter Abstand zur Kante, und meist stehen auch noch ein paar Bäume, die zwar keine Sicherheit bieten würden, diese aber immerhin vorgaukeln.
Hier nochmal an anderer Stelle und aus der entgegengesetzten Blickrichtung. Der Weg ist also technisch nicht schwierig, aber für mich dennoch eine Herausforderung.
Irgendwann trifft der Weg auf den Traversiner Tobel, ein tiefes Quertal, über das man vor ein paar Jahren eine Hängebrücke gespannt hat. Eigentlich ist es eine Hängetreppe, denn zwischen den beiden Enden liegen 22 Meter Höhendifferenz und 176 Stufen. Nachdem ich den Pfad bis hierher geschafft habe, meistere ich auch die Brücke und bin danach ein bißchen stolz.
Danach ist es nicht mehr allzu weit bis zum Besucherzentrum an der Viamala-Schlucht.