Oppeln (Opole) ist eine Großstadt an der Oder, die etwa auf halbem Weg zwischen dem oberschlesischen Revier (um Gleiwitz, Beuthen und Kattowitz) und Breslau liegt. Mit ihren knapp 130.000 Einwohnern und als Hauptstadt der Woiwodschaft Opole ist die Stadt ein wichtiges regionales Zentrum.

Nach Oppeln kommt man von Brieg ganz bequem per Zug. Der Intercity fährt 20 Minuten (die Regionalzüge, die zwischendurch noch halten, brauchen ein paar Minuten mehr), die Fahrkarte kostet gerade mal etwa vier Euro, und wenn man (natürlich pünktlich) am Bahnhof Opole Główne ankommt, ist man schon direkt am Rand der Altstadt.

Vor dem Bahnhof steht als Denkmal eine TKt48 aus den 50er Jahren. Sie wird leider von Sprayern mißbraucht, die hier das Schreiben üben oder deformierte Micky-Mäuse hinterlassen.

Schön ist der Oppelner Ring mit seinen Bürgerhäusern, die im Krieg zerstört und in den 50er Jahren in den originalen Formen wiederaufgebaut wurden.




In der Platzmitte steht das große Rathaus, das weitgehend aus dem 19. Jahrhundert stammt. Der 62m hohe Turm mußte allerdings wieder aufgebaut werden, nachdem man drumherum Bauarbeiten durchgeführt und dabei wohl ein, zwei Gebäude zu viel abgerissen hatte: Im Juli 1934 stürzte der Turm ein; zurück blieb nur ein Haufen Schutt. Zwei Jahre später stand der Turm wieder und hatte mit dem Rest vom Rathaus im Zweiten Weltkrieg Glück: Das Gebäude wurde kaum beschädigt.

Im ehemaligen Jesuitenkolleg ist das Museum des Oppelner Schlesien untergebracht, das ich mir eigentlich für heute vorgenommen hatte, was bei dem doch weniger photo-geeigneten Wetter sehr gut gepaßt hätte. Aber es ist Montag, der falsche Tag für Museumsbesuche, sollte man als erfahrener Reisehase eigentlich wissen. Denn natürlich ist auch dieses Museum montags geschlossen.

So bleibt es bei einem Bummel durch die Stadt, bei zwar bedecktem Himmel, aber weitgehend ohne Regen, der erst später einsetzt. In den Oppelner Schaufenstern gibt es teilweise sehr viel zu sehen: Neben Oppelner Porzellan wird hier auch Keramik aus Bunzlau angeboten.

Und in Teil 2 schauen wir, was Oppeln jenseits des Rings noch zu bieten hat.