Skerries

Nach den Tagen in Dundalk geht es nun als Abschluß der Reise zurück in Richtung Dublin. Als letzten Halt auf dieser Tour hat der Reisehase nochmal einen Ort am Meer ausgewählt: Skerries (Na Skeirí) im County Fingal.

Fingal ist keine alte Grafschaft, sondern erst 1994 entstanden, als der zu groß und einwohnerreich gewordene County Dublin in fünf Counties aufgeteilt wurde. Historisch sind wir hier also im County Dublin, und die Hauptstadt ist auch nur noch knapp 30 Kilometer entfernt.

Skerries bietet einen langen Sandstrand, an dem bei kräftigem Wind und 10° kühler Luft aber nur ein paar Spaziergänger unterwegs sind. Und natürlich sind ein paar Leute im Wasser, obwohl das nicht wärmer als die Luft sein dürfte. Es ist immer wieder faszinierend.

Vor der Küste liegen die Skerries Islands, die zwar nicht groß sind, aber Heimat zahlreicher teils seltener Seevögel. Ansonsten sind sie heute unbewohnt; auf St. Patrick’s Island gab es im frühen Mittelalter ein Kloster, das angeblich vom Heiligen Mochonna, einem Schüler Patricks, gegründet wurde. Auf einer der anderen Inseln steht noch der Rest eines Martello Towers.

Auf der seeabgewandten Seite liegt der kleine Hafen, in dem sich die Fischerboote an der Mole drängeln.

Nur den Katamaran wollen sie offenbar nicht dabei haben. Oder er ist halt eher so ein Einzelgänger.

Die Sehenswürdigkeit des Ortes selbst (also außer Meer, Strand und Hafen) ist die Windmühle, die hier fünf Flügel hat: Die Konstruktion ist sehr selten, aber nicht ganz einmalig: In Deutschland gab es zwei, drei Dutzend derartiger Mühlen, von denen sich aber nur eine einzige erhalten hat (in Wendhausen in Niedersachsen). Eine weitere steht im Mühlenmuseum in Gifhorn, aber die wurde aus Schottland importiert.

Einen allerletzten kurzen Halt gibt es dann noch in Lusk mit der Kirche St. Macuilin, die im 15. Jahrhundert an einen alten Rundturm angebaut wurde.

Von Lusk ist es dann gar nicht mehr weit bis zum Flughafen Dublin, wo ich den kleinen roten Hyundai wieder abgebe. Der hat jetzt fast doppelt so viele Kilometer wie vorher (1900 -> 3300). Ich habe ihn aber gut behandelt, und so darf ihn der nächste Kunde auch wieder mit “no damages” entgegennehmen.

Wir sind gut miteinander ausgekommen, der Hyundai und ich. Wenn ich ihn etwas länger hätte fahren müssen, hätte ich ihm aber das ständige Piepsen abgewöhnt. Das war insbesondere dann durchaus lästig, wenn die Verkehrszeichenerkennung ein 120er-Schild auf der Autobahn (reproduzierbar) als 20 km/h gelesen hat und dann der Geschwindigkeits-Warner ob der angeblichen Raserei zu randalieren begann. Zum Glück hörte das Piepsen nach kurzer Zeit auf; auf längeren Strecken, zum Beispiel von Dublin nach Arklow oder von Waterford nach Portlaoise wäre das nämlich nicht zu ertragen gewesen. Ansonsten war der Hyundai aber ganz prima, und ich bin angesichts der stellenweise doch recht engen Straßen sehr froh, daß ich entschieden abgelehnt habe, als man mir bei der Abholung unbedingt irgendeinen fetten SUV andrehen wollte.

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