Taminaschlucht (3)

Nach der Schlucht geht der Wanderweg den steilen Talhang hinauf und führt dann auf den Höhen der rechten Talseite nach Pfäfers und zurück nach Bad Ragaz.

Die Wegweiser am Alten Bad sagen “Pfäfers (über Naturbrücke)”, was mich etwas skeptisch macht, weil ich mir einen offenen Felsbogen ohne jede Absicherung vorstelle. Sowas ähnliches wie der Bogen aus der Schlußszene von “Spiel mir das Lied vom Tod”. Es ist dann aber ganz harmlos. Die Stelle ist aber tatsächlich eine natürliche Brücke, auch wenn man das nicht so richtig sehen kann, denn hier berühren sich beide Talseiten über der Schlucht.

Danach führt der Pfad längere Zeit steil nach oben, teilweise über Treppenanlagen (ich zähle mehr als 300 Stufen). Oben angekommen sieht man, daß auf den Höhen oberhalb der Schlucht sogar Platz für Almwiesen ist, was man sich unten auf dem Fahrweg entlang der Tamina gar nicht vorstellen kann. Der Weg verläuft hier deutlich oberhalb der Taminabrücke, die im ersten Beitrag ja noch von weit unten zu sehen war.

Etwas später ist der Ort Pfäfers erreicht, der auf einem Plateau oberhalb der Tamina und des Rheins liegt.

Hier steht das im 8. Jahrhundert gegründete Benediktinerkloster mit barocken Gebäuden, die ab 1672 errichtet wurden, nachdem die Abtei 1665 bei einem Großbrand zerstört worden war.

Von Pfäfers verläuft der Weg über einen uralten Pfad, der zum Kunkelspaß gehört. Dieser Paßweg führt als Saumpfad von Pfäfers bis nach Tamins und war im Mittelalter eine Alternativroute rheinaufwärts, durch die Glarner Alpen anstelle der Wege durch das Rheintal, falls dieses durch Hochwasser unpassierbar war. Oder weil man die zahlreichen Brückenzölle umgehen wollte. Der Abstieg von Pfäfers zum Rheintal ist sehr steil, aber dafür wird man mit tollen Ausblicken belohnt, wie hier ins Rheintal.

Rechts hinten sieht man übrigens das Tal der Landquart, das vom Rheintal abzweigt und durch das Prättigau zum Flüelapaß führt. Da kommt der Reisehase gerade her (gestrige Etappe).

Und hier blickt er in die andere Richtung, nämlich rheinabwärts auf Maienfeld (das Heidi-Städtchen; wir erinnern uns) und die Berge des Rätikon. Und die Berge links hinten gehören schon zu Liechtenstein.

Nach der Porta Romana, einer tatsächlich schon zur Römerzeit genutzten Pforte am Kunkelspaß, führt der Weg dann hinab in die Rheinebene und eine längere Strecke geradeaus am Rheinufer entlang. Er endet an der Eisenbahnbrücke zwischen Bad Ragaz und Maienfeld, wo man gar nicht lange warten muß, bis ein Zug kommt.

Fazit: Schon wieder eine tolle Wanderung. Der Taminahase ist begeistert.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*