Dunbrody und Tinternparva

Die letzten Tage lagen ja bereits einige Zisterzienserklöster auf der Reiseroute. Jerpoint, Duiske, Holycross, Kilcooly und so weiter. Hier kommen nochmal zwei: Dunbrody und Tinternparva. Beide sind Ruinen, aber beide sind trotzdem beeindruckend.

Das County Wexford ist die südöstlichste Grafschaft Irlands. Hier liegt das Kloster Dunbrody, 1171 gegründet, als Stiftung durch einen Onkel von Richard de Clare, genannt Strongbow, dem wir gestern ja schon in Waterford begegnet sind (anläßlich der Heirat mit der irischen Prinzessin Aoife).

Die etwa 60 Meter lange Kirche von Dunbrody Abbey wurde erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts endgültig zur Ruine, als das Dach des Langhauses einstürzte.

Man kann sich die ursprüngliche Anlage aber immer noch sehr gut vorstellen.

Die Klosteranlage war nach der Aufhebung der Klöster im Besitz der Adelsfamilie Etchingham, die sich ein eigenes Wohngebäude danebenstellte. Dunbrody Castle ist heute allerdings ebenfalls Ruine.

Das hier sieht ganz ähnlich aus, ist aber ein anderes Kloster: Tinternparva ist ein Tochterkloster von Tintern in Wales und erhielt daher den Namen Tintern Minor oder Tintern Parva.

Die beiden Klöster besitzen sehr ähnliche Grundrisse, was natürlich kein Zufall ist: Die Baumeister des Ordens hielten sich in beiden Fällen relativ strikt an die Bauvorschriften, die Bernhard von Clairvaux für das idealtypische Kloster erlassen hatte. Wenn man den Grundriß mal kennt, findet man sich eigentlich in jedem klassischen Zisterzienserkloster zurecht, selbst wenn nicht mehr viel davon übrig ist. In Tinternparva steht noch recht viel, vor allem die Klosterkirche. Vom Kreuzgang (vorne) sind nur noch Mauerreste vorhanden.

In Tinternparva kann man bis etwa zur Hälfte in den Vierungsturm hineinsteigen. Der Turm und weitere erhaltene Teile des Klosters wurden nach der Aufhebung der Klöster durch die neuen Bewohner, die Familie Colclough, in einen Wohnturm umgebaut.

Vom Kloster hat man außerdem einen schönen Blick auf die alte Tintern Bridge.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*