Aachen

Oche ist der Auftakt für eine Woche im Westen der Republik.

Oche heißt die Stadt im hiesigen, nicht gerade leicht verdaulichen Dialekt, der wiederum Öcher Platt genannt wird. Im Französischen (Aix-la-Chapelle) und Spanischen (Aquisgrán) wird deutlicher, woher der Name der Stadt kommt: Vom Wasser.

Das kommt hier an verschiedenen Stellen aus der Erde, ist teilweise schön warm und lockte daher schon die Römer und Karl den Großen an. Der ließ eine Pfalz und eine Kirche errichten, die noch bewundert werden kann und heute den Mitteltrakt des Doms bildet, ein UNESCO-Welterbe, das als französischen Stadtnamen eigentlich “Aix-la-Cathédrale” erfordern würde, aber der Name bezieht sich auf die berühmte Pfalzkapelle.

Der karolingische Bau ist beeindruckend, ein Oktogon, das Vorbild für zahlreiche Bauten war, zum Beispiel für den Alten Turm im saarländischen Mettlach. Er stammt aus der Zeit um 800 und ist ein Rückgriff auf byzantinische Bauten, wie sie der Reisehasenblogleser zum Beispiel in Ravenna präsentiert bekommen hat.

Die Photo-Genehmigung für den Innenraum ist angenehm günstig (1€), dennoch bin ich fast der Einzige, der sich ein Bändchen an den Arm bappen läßt. Der Rest knipst einfach so drauflos, was aber auch keine sichtbare Sanktion hervorruft. Das laute Geschnatter der Besuchergruppen wird immerhin im Minutentakt durch ein deutliches “schhhhh” (kurz) gedämpft, um dann aber schnell wieder die alte Lautstärke anzunehmen.

Die Deckenmosaiken, vor allem in Blau- und Goldtönen, erinnern tatsächlich an Ravenna.

Nicht weit vom Dom liegt der große Marktplatz mit dem Rathaus der Stadt.

Im neuen Centre Charlemagne ist das Stadtmuseum untergebracht.

Und auch in Sichtweite: Der Elisenbrunnen, eine Thermalquelle, die unter anderem dafür sorgt, daß die Stadt sich eigentlich Bad Aachen nennen dürfte. Will sie aber offensichtlich nicht. Vielleicht, weil sie dann ja den ersten Platz im Alphabet verlöre…

Das Zentrum ist also recht hübsch, aber in den Vierteln drumherum wird’s schnell unansehnlich. Also lieber wieder zurück in den Schatten des Doms.

Im Zentrum nämlich findet man an allen Ecken und Enden die Spezialität der Stadt: Printen!

Und auch wenn der Reisehase jetzt schon weiß, was kommt: NEIN, es ist kein Weihnachtsgebäck. Es schmeckt auch am 24. August. Das Zeug ist nämlich viel zu lecker, um es nur zwei Monate im Jahr zu essen (dito: Nürnberger Lebkuchen, Spekulatius).

Bisous d’Aix-le-Lapin!

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