Der Kammweg bleibt atemberaubend: Nach der Großen Sturmhaube (1424m) wird er wieder zum “normalen” Weg und verläuft nicht mehr über nebeneinandergelegte flache Granitplatten. Er führt aber weiter an bemerkenswerten Felsformationen vorbei.

Der Kammweg bleibt atemberaubend: Nach der Großen Sturmhaube (1424m) wird er wieder zum “normalen” Weg und verläuft nicht mehr über nebeneinandergelegte flache Granitplatten. Er führt aber weiter an bemerkenswerten Felsformationen vorbei.
Weiter geht es auf dem Kammweg, und nach den Schneegruben jagt weiterhin ein Höhepunkt den nächsten. Wie die Veilchenspitze (siehe vorangegangenen Beitrag) besteht auch das Hohe Rad aus großen Felsblöcken. Der Gipfel ist mit 1509 Metern der höchste Berg des westlichen Riesengebirges.
Kurz nach der Elbquelle ist der Kammweg erreicht, ein Weg über die Höhen des Gebirges. Er führt entlang einer der ältesten Grenzen Mitteleuropas: Sie wurde schon 1526 von den Habsburgern festgelegt und blieb bis heute nahezu unverändert. Nur die Länder wechselten, waren mal Böhmen und Schlesien, mal Österreich-Ungarn und Preußen, mal Tschechoslowakei und preußische Provinz Schlesien. Heute verläuft hier die polnisch-tschechische Grenze.
Hier in diesem runden Becken, wenige hundert Meter vom Hauptkamm des Riesengebirges entfernt gelegen, beginnt auf einer recht kahlen Hochfläche der 1097 Kilometer lange Flußlauf der Elbe.
Das ist heute die Königsetappe dieser Tour. Eine lange Wanderung im Riesengebirge, mit vielen wirklich spektakulären Landschaften, Felsformationen und Ausblicken entlang der Strecke. Vorab die Rahmendaten: 25,6 Kilometer in 6:51 h (davon reine Gehzeit 4:47 h). Etwa 500 Höhenmeter bergauf und etwa 900 bergab. Das alles läßt sich unmöglich in einen einzigen Beitrag pressen. Es werden also deren fünf.
Der kleine Ort liegt mitten im Riesengebirge und ist vor allem das touristische Zentrum auf tschechischer Seite. Hotels, Gaststätten und Geschäfte dominieren.
Das Riesengebirge ist das polnisch-tschechische Grenzgebirge, das sich von Jakobsthal (Jakuszyce) im Westen bis Liebau und Trautenau (Lubawka / Trutnov) im Osten erstreckt. Nach Westen schließt sich das Isergebirge an, nach Osten das Rehorngebirge. Alle Gebirgszüge gehören zu den Sudeten. Von Süden kommend sieht man die böhmische Seite des Gebirges, die nicht ganz so steil abfällt wie die nördliche Seite in Richtung Schlesien.
Jičín, dessen deutscher Name Gitschin lautet, war im 17. Jahrhundert kurzzeitig Residenz eines unabhängigen Territoriums namens Herzogtum Friedland, benannt nach einer Kleinstadt zwischen Zittau und Reichenberg (Liberec), heute direkt im deutsch-tschechisch-polnischen Dreiländereck gelegen. Dazu aber in ein paar Tagen mehr. Das Herzogtum hatte hier im nördlichen Böhmen Albrecht von Waldstein, genannt Wallenstein, aus der Taufe gehoben. Es existierte aber nur einige Jahre, im wesentlichen von 1621 bis zur Ermordung Wallensteins im Jahr 1634.
Mlada Boleslav (Jungbunzlau) ist heute eine etwa 45.000 Einwohner zählende Industriestadt, die fast ausschließlich von einem einzigen Unternehmen geprägt wird: Škoda baut hier Autos, Motoren und Getriebe und hat hier neben seinem Stammwerk auch die Hauptverwaltung. Auf dem riesigen Werksgelände hat das Unternehmen in einer ehemaligen Werkshalle ein Museum eingerichtet. Hier werden in drei Abteilungen die Werksgeschichte, die Škoda-Fahrzeuge und technische Aspekte präsentiert.
Die Stadt, auf Deutsch Jungbunzlau, liegt im Tal der Iser (Jizera) bzw. auf einem Hügel oberhalb des Flusses. Die Burg (rechts) und die Stadtbefestigungen wurden auf einen Felsrücken über dem Flußtal gesetzt.