In Goschütz nordöstlich von Breslau residierten die Freiherren von Reichenbach. Kurz nachdem Schlesien preußisch geworden war, ließen sie ab 1755 ein neues Schloß errichten, einen spätbarocken Bau, der zu den prächtigsten Barockschlössern in Schlesien gehörte.

Das Schloß überstand zwar den Zweiten Weltkrieg, wurde dann aber 1945 ausgeplündert und 1947 niedergebrannt und ist seitdem Ruine. Vor ein paar Jahren hat man immerhin begonnen, die Reste zu sichern.

Die Fassade geht zu einem großen Ehrenhof, der im Carrée mit Wirtschaftsgebäuden umbaut ist. Hier sind einzelne Trakte inzwischen restauriert worden.


Auch in die Sicherung der Schloßruine hat man in den letzten Jahren viel investiert. Innen sind Gittertreppen hineingebaut, so daß man sich das Schloßensemble auch von oben anschauen kann.


Neben dem Schloß steht die Schloßkirche, die lange Zeit vernachlässigt wurde, inzwischen aber auch restauriert wird. Neue Fenster sind inzwischen schon eingebaut.

Der kleine Ort Goschütz (Goszcz), in dem das Schloß steht, gehört zur Gemeinde Festenberg (Twardogóra). Die Kleinstadt lebte früher von der Tuchmacherei, dann von der Tischlerei, und wirkt heute etwas verschlafen, hat aber noch ein prächtiges großes Rathaus.

Am Ring wurden nach dem Krieg neue Gebäude errichtet, die zwar nicht mehr die historische Bebauung widerspiegeln, die ich aber dennoch ganz gelungen finde. Eine gewisse Sympathie für 50er-Jahre-Architektur braucht man dafür aber.
