Donegal ist die nordwestlichste irische Grafschaft, und der Hauptort ist… nein, nicht Donegal (Dún na nGall)! Auch nicht Letterkenny, die größte Stadt im County. Hauptort ist Lifford, eher ein Dorf als eine Kleinstadt direkt an der Grenze zu Nordirland.

Donegal (die Stadt) lebt hauptsächlich vom Tourismus. Davon zeugen zahlreiche Souvenirläden und ein großer Busparkplatz am Rand der Innenstadt. Außerdem hört man im Ortszentrum mindestens so viel Französisch und Deutsch wie Englisch. Die Stadt liegt am östlichen Ende der Donegal Bay, in die hier der River Eske mündet.

Das Zentrum bildet ein dreieckiger Hauptplatz mit einem Obelisken, der an die “Four Masters” erinnert, vier Mönche aus dem Kloster Donegal, die im 17. Jahrhundert eine wichtige irischsprachige Chronik verfaßten, die vom Jahr 5200 v. Chr. (dem Jahr der Erschaffung der Welt) bis ins Jahr 1616 reicht.

In der Nähe steht Donegal Castle, eine vor ein paar Jahren restaurierte Burg des O’Donnell-Clans, die besichtigt werden kann.

Es gibt auch ein Eisenbahnmuseum: Das Donegal Railway Heritage Centre ist mehr oder weniger die einzige Möglichkeit, im County Donegal noch Eisenbahn zu erleben. Die Region ist abgelegen und war durch die Abtrennung Nordirlands schienentechnisch sowieso vom Rest der Republik weitgehend abgeschnitten. Die Schmalspurbahnen wurden nicht mehr wirklich genutzt und schließlich stillgelegt. Seit 1959 fährt im ganzen County keine Eisenbahn mehr, abgesehen von einer kleinen Museumsbahn bei Fintown, wo ich aber vor verschlossenen Toren stand.


Am River Eske entlang kommt man zu den Ruinen eines Franziskanerklosters, das die O’Donnells im 15. Jahrhundert stifteten. Als die “Four Masters” ihre Chronik schrieben, war das Kloster aber bereits zerstört worden.

