Clamecy liegt zwischen der eher flachen Puisaye und dem bergigen Morvan an der Mündung des Beuvron in die Yonne auf einem Plateau oberhalb der beiden Flußtäler.
Die Kleinstadt hat einen Literatur-Nobelpreisträger hervorgebracht: Romain Rolland (Nobelpreis 1916) schrieb den zehnbändigen Roman “Jean-Christophe” und beschrieb (und forderte) darin schon vor dem Ersten Weltkrieg eine deutsch-französische Freundschaft. Die kam dann ja leider erst ein halbes Jahrhundert später. Rolland erlebte das nicht mehr; er starb im Dezember 1944. Heute ist er nicht mehr sonderlich bekannt; ich weiß auch gerade nicht, ob ich zuhause in Bous etwas von ihm im Regal stehen habe (hab den Überblick verloren…).
Rollands Geburtsstadt Clamecy wird überragt vom Turm der spätgotischen Collégiale Saint-Martin.
Sie ist auch im Inneren sehr sehenswert.
Vor allem, weil hier eine exorbitant hübsche Statue der Heiligen Genoveva steht. Und wie beim Dauphin-Grab in Sens gilt auch hier: So viel (dezente) Erotik erwartet man in einer Kirche nicht unbedingt. In den Kunst-Reiseführern wird die hübsche Généviève übrigens nicht gewürdigt, aber ich besuche sie jedes Mal, wenn ich in der Stadt bin, und von mir aus darf sie gern ein Geheimtip bleiben. Denn das hier liest ja eh keiner, oder? 😉