Alésia

Diesen bärtigen Herren kennt man als Asterix-Leser natürlich:

Es ist Vercingétorix, der Anführer der Gallier während der von Cäsar angezettelten Gallischen Kriege. Der römische Cäsar natürlich, nicht der Hase Cäsar. 😉 1865 wurde die sieben Meter hohe Vercingétorix-Statue auf einem Berg bei Alise-Sainte-Reine aufgestellt, wo man damals schon historisch korrekt den Ort der Entscheidungsschlacht von Alésia vermutete. Auch wenn wir ja alle wissen, daß niemand weiß, wo Alésia liegt. Ich erwähnte das in Irland, genauer gesagt am Boyne, schon mal, wo es auch eine Schlacht gab, bei der die Iren das Gleiche sagen könnten wie die Arverner im Asterix-Band. Bei der Schlacht am Boyne kommt hinzu, daß es ziemlich sicher besser gewesen wäre, wenn sie anders ausgegangen wäre.

Nach der Niederlage bei Alésia mußte Vercingétorix seine Waffen jedenfalls Cäsar auf die Füße werfen… äh… vor Cäsar niederlegen. Wie auch immer das im echten Leben ausgesehen haben mag. Vermutlich anders als bei Asterix dargestellt, aber vermutlich sah der echte Vercingétorix auch ganz anders aus als ihn der Bildhauer Aimé Millet gestaltet hat. Aber egal. Das Denkmal zieht jedenfalls bis heute die Menschen an, und für eine komplett freie Sicht hat man eigentlich maximal 0,8 Sekunden Zeit.

Aber wenn die anderen alle posieren, kann das der Lapin Voyageurix auch.

In der Nähe hat man vor ein paar Jahren ein großes neues Museum errichtet, den Muséo Park Alésia. In dem Rundbau ist eine Ausstellung zur Geschichte der Gallier und der Schlacht von Alésia untergebracht. Neben Originalobjekten gibt es auch zahlreiche Video- und Multimediainstallationen. Die obere Terrasse dient als Aussichtsplattform mit 360-Grad-Rundblick.

Und hier wie an vielen weiteren Aussichtspunkten, die in den nächsten Tagen noch folgen werden, fällt auf: Man sieht tatsächlich am Horizont kein einziges Windrad. Frankreich ist schön. Was man auch sieht: Neben dem Museum hat man die Wehranlagen von Alésia rekonstruiert: Erdwälle und Holztürme. Leider sind die Anlagen heute gesperrt, weil Proben für eine Aufführung stattfinden. Den erhöhten Eintrittspreis von 14 Euro (weil langes Wochenende) erhebt man aber trotzdem.

Man kann aber zumindest bis zur ersten Palisade gehen und hat so zumindest einen gewissen Eindruck.

Ebenfalls im Eintrittspreis enthalten sind die Ruinen der gallo-römischen Siedlung, die einen Steinwurf von Vercingétorix entfernt auf dem Bergrücken bei Alise-Sainte-Reine liegt.

Nachdem ich vor kurzem erst in Athen war, sind die etwas spärlichen Reste der Siedlung nicht übermäßig spektakulär, aber der Vergleich ist natürlich auch ziemlich gemein.

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