Monasterboice

In Kells hat das ja nicht so richtig geklappt mit dem Rundturm und den Hochkreuzen. Heute nimmt der Reisehase einen neuen Anlauf, dieses Mal in Monasterboice. Et voilà:

Das sieht doch schon viel besser aus. Auch der Rundturm wird hier, im Gegensatz zu Kildare und Kells, nicht renoviert und steht unverhüllt und in voller Pracht da. Der Turm ist 28m hoch und war ursprünglich sogar noch etwas höher, hat aber irgendwann seine Spitze eingebüßt.

Die Türme dienten insbesondere als Rückzugsort für Menschen und kostbares Gerät; der Eingang liegt daher meistens ein paar Meter über dem Boden und war nur über Leitern zu erreichen, die dann hochgezogen wurden. Wer dorthinein floh, saß allerdings in der Falle, insbesondere wenn die Belagerer Feuer legten: Den Kamineffekt kann man sich ungefähr vorstellen. Trotzdem ist so ein Rundturm (in Irland gibt es noch etwa 60 Stück) schon sehr beeindruckend. Noch beeindruckender aber sind die Hochkreuze von Monasterboice.

Dieses wunderschön geschmückte Kreuz ist etwa sechs Meter hoch und stammt, man glaubt es angesichts des Erhaltungszustandes kaum, aus dem frühen 10. Jahrhundert.

Es wird Muiredach-Kreuz genannt, nach einem Abt des Klosters, und gilt allgemein als bedeutendstes Meisterwerk der frühen irischen Bildhauerkunst. Dargestellt sind verschiedene biblische Szenen.

In der Nähe des Rundturms steht außerdem das etwas schlankere und in seinen Darstellungen etwas einfachere Westkreuz. Es hält dafür einen anderen Rekord: Mit 6,50m Höhe ist es das größte Hochkreuz Irlands.

Auch dieses Kreuz stammt aus der Zeit kurz nach dem Jahr 900, und auch hier sind die Figurendarstellungen noch recht gut erhalten. Im Hintergrund sieht man übrigens noch das dritte alte Hochkreuz von Monasterboice: Das North Cross ist aber schon etwas stärker verwittert. Außerdem wurde hier der Schaft irgendwann erneuert.

Die Hochkreuze mit ihrer majestätischen Ausstrahlung sind wirklich beeindruckend und vermutlich auch deshalb zu einem der bekanntesten Symbole Irlands geworden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*