Kildare

Das Städtchen Kildare (Cill Dara) ist zwar Namensgeber für den County Kildare, aber nicht dessen Hauptort: Das ist Naas, wo ich auch war, was ich aber etwas belanglos fand. Kildare hat etwas mehr vorzuweisen und vor allem zu erzählen: Von der Heiligen Brigida.

St. Brigid (zu deutsch Brigitta oder Brigida) gehört zu den drei wichtigsten Heiligen Irlands, neben natürlich dem Heiligen Patrick sowie dem Heiligen Columban. Ihr Gedenktag, der 1. Februar, ist in Irland ein Feiertag (St. Brigid’s Day). Ich würde zur Vervollständigung der ersten Reihe der irischen Heiligen noch den Heiligen Brendan hinzufügen, den Schutzpatron der Reisenden. Über ihr Leben der Heiligen Brigid ist nur wenig Gesichertes überliefert; vermutlich vermischt sich die christliche Heiligenvita auch mit keltischen Sagen um eine Göttin gleichen Namens. In Kildare gründete sie jedenfalls um das Jahr 470 ein Doppelkloster. Die heutige Kirche von Kildare ist natürlich der Heiligen gewidmet: St. Brigid’s Cathedral stammt aus dem 13. Jahrhundert.

Direkt daneben steht der mit 32m zweithöchste Rundturm Irlands; nur der in Kilmacduagh im County Galway ist noch 2,50m höher. Aber auf den Turm in Kildare kann man hinaufsteigen. Normalerweise. Aktuell wird aber restauriert, und daher ist der Zugang gesperrt. Beim heutigen Nieselregen wäre die Sicht aber ohnehin nicht gerade prächtig gewesen.

Die Kathedrale hat auch einen sehenswerten Innenraum, in dem gerade ein Schulchor probt.

Auf dem umliegenden Friedhof stehen einige alte Kreuze, wie im Bild oben zu sehen. Außerdem liegen hier Grabplatten mit interessantem Moosbewuchs. Ganz entziffern konnte ich die Inschrift aber nicht.

Die eigentliche Innenstadt von Kildare liegt direkt neben der leicht erhöht stehenden Kathedrale um den Marktplatz mit dem Heritage Centre.

Ein paar Kilometer außerhalb der Stadt wird es dann sportlich. Aber dieses Mal geht es nicht um eine der traditionellen irischen GAA-Sportarten wie Hurling oder Gaelic Football, sondern um einen anderen Sport, in dem Irland immer schon auch international erfolgreich war: Reiten.

Kildare ist der Sitz des irischen Nationalgestüts, und daher ist es vermutlich kein Zufall, daß sich auch die wichtigste Pferderennbahn Irlands am Stadtrand von Kildare befindet. The Curragh wurde offiziell 1868 eröffnet, aber schon im frühen 18. Jahrhundert fanden hier wohl Pferderennen statt. Die große Haupttribüne mit dem weit überstehenden Dach ist aber deutlich jünger.

Das Bronzepferd vor dem Empfangsgebäude von The Curragh stellt das Rennpferd Nijinsky dar, mit dem der Reiter Lester Piggott überaus erfolgreich war; unter anderem gewannen die beiden 1970 die englische Triple Crown (Derby, St. Leger, 2.000 Guineas) für dreijährige Pferde, was seitdem keinem Pferd mehr gelang. Nijinsky und Piggott gelten bis heute als eines der besten Gespanne in der Geschichte des Pferderennens.

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