Zürcher Oberland

Von Amden oberhalb des Walensees führt die Reiseroute nun in Richtung Nordwesten, in den Kanton Zürich, genauer gesagt ins Zürcher Oberland. Die Landschaft verändert sich schlagartig: Die Gebirge verschwinden, und das Land ist nur noch leicht hügelig. Auch die Bauweise ist anders. In den Orten gibt es häufiger schöne Fachwerkhäuser, wie hier in Rüti:

In Rüti ist übrigens der Familienname Honegger verbreitet. Im 18. Jahrhundert wanderten Angehörige der Familie Honegger von hier ins heutige Saarland aus, wo sich der Name im Lauf der Zeit leicht änderte. Der 1912 im saarländischen Wiebelskirchen geborene Erich machte dann aber außerhalb des Saarlandes Karriere.

Der Kanton Zürich ist insgesamt sehr dicht besiedelt; auch das Oberland, das den Südwesten des Kantonsgebietes bildet. Obwohl es bis Zürich doch noch ein gewisses Stück ist (etwa 35 Kilometer), zählt das Gebiet schon zum erweiterten Einzugsgebiet der Stadt. Eine der größeren Gemeinden in der Gegend ist Hinwil, wo in einem alten Fachwerkhaus ein Heimatmuseum untergebracht ist.

Auf einem Hügel über dem Ort steht die reformierte Kirche; der ganze Kanton Zürich ist traditionell evangelisch-reformiert: Ulrich Zwingli war ja in Zürich aktiv.

Am Ortsrand von Bubikon steht das Ritterhaus, eine ehemalige Johanniterkommende.

Bubikon hätte einer der Höhepunkte dieser Tour werden können, denn hier gab es bis vor ein paar Jahren ein Hasenmuseum mit mehreren tausend Exponaten. Leider existiert das Museum nicht mehr, und die Hasen sind in alle Winde verstreut. Schade. Als Entschädigung trifft der Reisehase aber am Ritterhaus diese Artgenossen. Sind die nicht hübsch?

Wer die nicht mag, hat kein Herz. Sollte man es schließlich schaffen, sich vom Hasengehege loszueisen, kann man die Wolfhuuser Bahn treffen. Sie verkehrt seit kurzem an manchen Wochenenden auf einem stillgelegten Industriebahngleis zwischen Wolfhausen ZH und Bubikon.

Einer der größeren Orte im Zürcher Oberland ist Pfäffikon.

Pfäffikon profitiert vor allem von seiner Lage am Pfäffikersee.

Es gibt aber auch ruhige Uferzonen.

Weiter westlich, in Effretikon, ist man dann wirklich im unmittelbaren Großraum Zürich angekommen. Der Ort besitzt wenig Sehenswertes; die meisten Gebäude im Zentrum stammen aus den 60er und 70er Jahren. Auf einem Hügel steht die reformierte Kirche von 1961 mit dem extravaganten Glockenturm in Sichtbeton. Wikipedia berichtet von “langanhaltenden Kontroversen” vor und nach dem Kirchenbau, was man sich durchaus gut vorstellen kann.

In der Nähe von Effretikon wiederum steht die Kyburg, die im 11. Jahrhundert errichtet wurde, was langanhaltende Kontroversen um den Baustil ziemlich unwahrscheinlich macht, und auch der Burgenbau selbst ging vermutlich ohne längeres Planfeststellungsverfahren über die Bühne. Die bedeutende Wehranlage gehörte ab 1417 der Stadt Zürich. Die heutigen Gebäude stammen im wesentlichen aus der Zeit um 1500 und dienen als Museum.

Aber jaja, Kirchen, Fachwerkhäuser, Burgen, Seen… Interessiert keinen, ich weiß. Ist ja schon gut. Jaaaa, Ihr wollt alle nur das Eine: Noch ein Hasenbild. Biddeschöööön!

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