Jüterbog

Ich weiß nicht, in wie vielen Texten mir inzwischen der falsche Städtename mit -borg begegnet ist (Google liefert dafür schon satte 22.100 Treffer), daher hier nochmal ganz deutlich: Es heißt Jüterbog. Bog. Ohne r vor dem g. Göteborg ist, selbst wenn man janz stark berlinert, janz woanders.

Jüterbog liegt zwischen Hohem und Niederem Fläming, wobei die Unterschiede eher gering sind: Die höchste Erhebung im Hohen Fläming ist genau 22 Meter höher als die höchste Erhebung im Niederen Fläming. Aber genug von den Höhen der Umgebung. Ein Höhepunkt der Backsteingotik ist das Rathaus der Stadt, das frei auf dem großen Marktplatz steht.

Schön ist nicht nur der Ziergiebel.

Sondern auch die darunter liegende Gerichtslaube.

Hier wurden schon im 16. Jahrhundert Gerichtsverhandlungen durchgeführt, zum Beispiel 1534, als hier über einen gewissen Hans Kohlhase verhandelt wurde, der in Wittenberg Landfriedensbruch begangen hatte. An Kohlhase erinnert eine Skulptur in der Gerichtslaube, weil sein Fall unvergeßlich blieb. Unter leichter Änderung des Namens schrieb Heinrich von Kleist eine Novelle über den Mann und seine Geschichte: Michael Kohlhaas

Ebenfalls in der Innenstadt: Die Stadtkirche St. Nikolai mit ihrer Doppelturmfassade.

Etwas außerhalb liegt Kloster Zinna, ein letztes Zisterzienserkloster auf meiner Brandenburg-Tour. Zinna wurde 1170 gegründet und schon 1179 von pommerschen Truppen überfallen und zerstört. Nach dem also etwas holprigen Beginn entwickelte sich das Kloster später doch noch ganz prächtig. Davon zeugen die Neue Abtei und das Siechenhaus.

Der Westflügel des eigentlichen Klosters wirkt nicht ganz so ansehnlich, ist aber auch nochmal deutlich älter.

Die Klosterkirche stammt ebenfalls noch aus der Zeit um 1200.

Nochmal zurück nach Jüterbog: Hier haben sich noch Teile der Stadtbefestigung erhalten, zum Beispiel das Dammtor, das auch schon im Einstiegsbild zu sehen ist.

Der Himmel hat hier eine sichtlich andere Farbe als auf dem Einstiegsbild. Dazwischen ist aber nur etwa eine Stunde Unterschied. Faszinierend, wie schnell so ein Gewitter aufziehen kann. Vom Bild bis zum starken Regen waren es noch etwa fünf Minuten, was nur deshalb ein Problem war, weil es vom Dammtor zum Auto acht Minuten waren.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*