Zwischen der Scheitelhaltung der Havel-Oder-Wasserstraße und der Oder liegen 36 Meter Höhenunterschied. Sie wurden ab 1912 zunächst durch eine Schleusentreppe überwunden, ab 1934 durch ein Schiffshebewerk. 2022 kam noch ein weiterer Neubau hinzu.
Am Schiffshebewerk wird man zweimal zur Kasse gebeten: Für den Parkplatz (3€) und für den Eintritt (5€). Naja, es sind ja auch zwei Hebewerke. Wobei das Modernere der beiden wiederum im Eintritt nicht enthalten ist, sondern nur per Führung besichtigt werden kann, die wiederum extra kostet.
Der Reisehase ist allerdings erst am späten Nachmittag hier und beläßt es daher bei einer Außenbesichtigung. Das größere Hebewerk, offiziell Niederfinow Nord, ist noch brandneu: Es wurde erst am 04.10.2022 eröffnet, nach dreizehn Jahren Bauzeit und mit sieben Jahren Verspätung. Seitdem gab es schon zwei Störungen; die erste direkt am 14.10. Zum Glück steht nebenan noch das alte Hebewerk, das weiter in Betrieb ist (aber 2025 stillgelegt werden soll). Beim Blick durch das neue Hebewerk kann man durchaus den Eindruck bekommen, durch das Mittelschiff einer großen Kirche zu schauen.
Das alte Hebewerk ist das älteste noch aktive Hebewerk in Deutschland. Es ist ein Stahlgerüst, das grundsätzlich tadellos funktioniert, aber irgendwann zu klein war für die großen Kanalschiffe und außerdem an seine Kapazitätsgrenze geriet. Daher der Neubau. Aktuell werden beide Hebewerke aber noch parallel betrieben.
