Der Stechlin war der letzte Roman Fontanes; er handelt von der fiktiven Adelsfamilie Stechlin, die am nicht-fiktiven Stechlinsee zuhause ist. Und das ist der See:
Es ist einer der klarsten Seen in Deutschland (man kann bis elf Meter in die Tiefe sehen) mit hervorragender Wasserqualität, und mit 70 Metern Tiefe der tiefste See Brandenburgs. Im Stechlin wachsen in knapp 20 Metern Tiefe Pflanzen, die selbst dort unten noch Reste des Tageslichtes abbekommen.
Der Wasserqualität hat es übrigens auch nicht allzu sehr geschadet, daß zu DDR-Zeiten an seinem Ufer das Kernkraftwerk Rheinsberg errichtet wurde. Allerdings wurde das Kühlwasser in den Stechlin geleitet, was zu dessen Erwärmung beitrug. Das KKW ist längst stillgelegt und wird aktuell rückgebaut.
Der Sage nach lebt in den Tiefen des Stechlinsees ein riesiger roter Hahn, der sich immer erhebt, wenn ein Fischer an einer unpassenden Stelle fischt oder ein Unglück sich ankündigt. Dann brodelt der See, weil der Hahn mit den Flügeln schlägt. Das erzählt auch Fontane, und zwar sowohl im “Stechlin” als auch in den “Wanderungen”, die ihn auch hierher führten. Als Symbol unter anderem für die Wanderwege der Region hat man daher einen roten Hahn gewählt, der aber etwas anders aussieht als dieser hier. Der wirkt nämlich nicht so richtig unheimlich.
Der Ort am See heißt Neuglobsow, ein kleines Dorf mit ein paar Villen und alten Fachwerkhäusern, das zur Gemeinde Stechlin gehört.
Und auf den Bänken sitzen die älteren Damen und haben alles im Blick. (Ja, es ist Kunst)
Und weil hier in der Seenplatte das nächste Gewässer ja nie weit weg ist: In Neuglobzow gibt es noch einen zweiten See, den kleineren Dagowsee.