Kurt Tucholskys literarisches Debüt, eine Liebesgeschichte mit dem Untertitel “Ein Bilderbuch für Verliebte”, mag untypisch für den bissigen Kritiker und Satiriker sein, war aber jedenfalls ein Riesenerfolg. Die titelgebende Kleinstadt Rheinsberg, in die das Berliner Pärchen in der Erzählung fährt, liegt im Süden der Mecklenburgischen Seenplatte, gehört aber noch zu Brandenburg.
Hauptattraktion der Stadt ist das Rokoko-Schloß.
Die Rheinsberger Schloßanlage gehörte seit 1734 dem späteren preußischen König Friedrich II. (der Große). Er wohnte ab 1736 hier und ließ das Schloß zu einer Rokoko-Anlage umbauen; Rheinsberg gilt daher auch als Vorläufer für Sanssouci.
Die Skulpturen in den Gartenanlagen auf der Seeseite des Schlosses sind Allegorien auf die vier Elemente.
Schloß Rheinsberg liegt am Ufer des Grienericksees.
Vom Schloßparterre sieht man über den See zum großen Obelisken, der an August Wilhelm von Preußen erinnert, den jüngeren Bruder von Friedrich II. Das Denkmal ließ Heinrich, ein anderer Bruder, errichten, denn beim strengen Friedrich war August Wilhelm wegen militärischer Fehler im Siebenjährigen Krieg in Ungnade gefallen. Der Obelisk war also nicht nur Denkmal, sondern auch offene Kritik am König. Die drei Brüder waren übrigens nicht die einzigen Nachkommen Friedrich Wilhelms I.: Der preußische König und seine Frau (und Cousine!!) Sophia Dorothea hatten 14 Kinder.
Weniger kontrovers sind hingegen die Sphingen im Schloßgarten, die die Sphinxtreppe bewachen.