Waterford (2)

Waterford ist, wie im ersten Beitrag schon erwähnt, eine Stadt mit reicher Geschichte. Ein bedeutendes Kapitel schrieben diese beiden hier:

Das sind Strongbow (Richard de Clare), englischer Marschall, und die irische Prinzessin Aoife MacMurrough. Sie heirateten im August 1170; es war eine vor allem eine politisch motivierte Hochzeit und keine Liebesheirat. Strongbow gelang es damit, den von England ausgehenden anglo-normannischen Einfluß in Irland zu festigen.

Waterford war damals schon ein paar Jahrhunderte alt. Es entstand als Siedlung der Wikinger, die anfangs für ihre Raubzüge immer anreisen mußten und nun begannen, auch vor Ort Stützpunkte einzurichten. Das machte die Plünderungen deutlich effektiver, weil man nicht schon die Seefahrt in den Knochen hatte und ausgeruht ans Werk (also ans Überfallen und Plündern) gehen konnte. Im Namen Waterford steckt noch Wikinger-Erbe: Vadrarfjordr bedeutete Wetterhafen.

Und so kann man sich die frühen Eroberer vorstellen: Nicht hübsch, aber schwer bewaffnet und seefest.

Mit der überlieferten Stadtgründung im Jahr 914 zählt Waterford zu den ältesten Städten Irlands. Und es besitzt das älteste Zivilgebäude der Insel: Reginald’s Tower ist nach einem Wikinger benannt und wurde wohl im 11. Jahrhundert errichtet.

Ein Teil der Altstadt, in dem man mehrfach auf die Wikinger trifft, heißt “Viking Triangle”. Oben sieht man zum Beispiel hinter dem Turm eine Rekonstruktion eines Wikingerschiffes. Zum Wikinger-Dreieck gehört auch das moderne Gebäude des Mittelalter-Museums.

Und an einigen Stellen hat sich sogar noch ein Stück der mittelalterlichen Stadtmauer erhalten. Also, liebe Reiseführer-Autoren: Spendiert Waterford in der nächsten Auflage ein paar Seiten mehr. Die Stadt hat’s verdient.

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