Cobh (2)

Cobh entstand erst in der Zeit um 1750, hat aber trotzdem schon eine reiche Geschichte. Die prägenden Ereignisse werden unter anderem im Cobh Heritage Centre präsentiert, untergebracht in einem Anbau an den Bahnhof.

Die Ausstellung kostet allerdings stolze 13,50€… Hui. Das überlegt man sich zweimal.

Die gestern schon erzählte Tragödie um die Lusitania spielt auch hier in Cobh eine Rolle. Mehr als 180 Opfer des Untergangs sind in Cobh bestattet. Und im Zentrum steht ein Denkmal, das nicht nur an die Lusitania erinnert, sondern auch für den Frieden wirbt. Kann man ja leider brauchen in diesen Tagen. Oder besser: In diesen Zeiten.

Ein weiteres Denkmal ist Annie Moore gewidmet. Sie wanderte 1892 von Cobh nach Amerika aus und war damit natürlich lange nicht die Erste. Insgesamt wanderten über Cobh mehr als drei Millionen Menschen aus Irland aus, vor allem während der Großen Hungersnot. Annie war aber die Erste, die über die neue zentrale Immigrationsstelle Ellis Island in die USA einreiste. Millionen Iren folgten. Und nicht nur nach Amerika: Von hier legten viele Schiffe ab in Richtung Australien, damals noch britische Strafkolonie. Mancher beging vorsätzlich eine Straftat, um deportiert zu werden: Da hatte man zwar kein schönes Leben, aber immerhin bekam man was zu essen… “The fields of Athenry”, eines der großartigsten der zahlreichen großartigen irischen Lieder, erzählt davon. Das Denkmal in Cobh stellt Annie Moore dar, steht aber stellvertretend für alle emigrierten Iren.

Cobh hieß damals übrigens noch Queenstown; der Name wurde 1920 geändert. In Queenstown legten auch die großen Passagierschiffe an, oft als letzten Halt vor der Atlantiküberquerung. Im April 1912 zum Beispiel war es das brandneue Schiff der White Star Line: Die Titanic. Die Chance auf ein Titanic-Museum läßt sich Cobh daher natürlich nicht entgehen.

Auch die Konkurrenz von der Cunard Line (der unter anderem die Lusitania gehörte) hatte damals eine Niederlassung in Cobh.

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