Das Wochenende verbringe ich endlich mal wieder im Ruhrgebiet, bzw. am Rande desselben in Kamp Lintfort, das offiziell ja schon zum Niederrhein gehört, weil es schon im Kreis Wesel liegt. Aber hier stehen die westlichsten Zechen des Ruhrreviers: Neben dem inzwischen abgerissenen Bergwerk Rossenray ist das vor allem die Zeche Friedrich-Heinrich.
Kamp war ja ab 1123 der erste Standort eines Zisterzienserklosters in Deutschland, aber am Kloster war ich natürlich schon, und so beschränkt sich der Besuch heute auf das Zechengelände, wo noch der Beton-Förderturm von Schacht 1 (1956) und das Seilscheibengerüst von Schacht 2 (1911) stehen sowie weitere repräsentative Gebäude.
Friedrich Heinrich wurde 2012, als Teil des Verbundbergwerks West, geschlossen. Auf dem ehemaligen Zechengelände fand vor kurzem eine Landesgartenschau (Laga) statt – leider zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt: 2020, als solche Veranstaltungen, selbst im Freien, nur unter dämlichen Maßnahmen und Auflagen stattfinden durften und ich daher weggeblieben bin. Übrig ist heute ein weitläufiges Parkgelände, das über einen mehrere Kilometer langen “Wandelweg” mit dem Klostergelände Kamp verbunden ist. Man kommt dann auch an der Fachhochschule Rhein-Waal vorbei, die 2009 in Kleve gegründet wurde und einen 2014 eröffneten Campus in Kamp Lintfort hat, mit sehenswerten Gebäuden in gelungener Farbgestaltung:
Maskottchen der Landesgartenschau war übrigens Kalli. Kalli ist ein Erdmännchen und teilt das Schicksal nahezu sämtlicher Maskottchen, denn er ist furchtbar häßlich. Aber da ja bekanntlich die inneren Werte zählen und Kalli im Vergleich zu diesem Horror-Vieh des FSV Frankfurt (googelt es bloß nicht!) fast schon harmlos ist, nimmt der Reisehase trotzdem auf seiner Schulter Platz.