Ruhrort

“Duisburg-Ruhrort”. So hieß der erste Tatort mit Horst Schimanski als Kommissar. Dieser Meilenstein der Krimi-Reihe aus dem Jahr 1981 spielte in Ruhrort im Milieu der Binnenschiffer.

In Ruhrort gibt es das Museum der Deutschen Binnenschiffahrt. Es liegt am ehemaligen Eisenbahnhafen und direkt neben dem großen Kraftwerk Hermann Wenzel.

Untergebracht ist das Museum in einem ehemaligen Hallenbad von 1910, einem sehr hübschen Bau, der noch bis in die 80er Jahre als Schwimmbad diente und ursprünglich zwei getrennte Bereiche hatte. Alles ganz züchtig: Links der Trakt für die Herren, rechts der Trakt für die Damen:

In den Schwimmbecken liegen Schiffe: In den ehemaligen Damen-Teil hat man die “Hermann” gesetzt, einen verkürzten Nachbau eines Binnenschiffes.

Im ehemaligen Herren-Teil ist die “Goede Verwachting” untergebracht, eine Tjalk (der Schiffstyp ist uns ja in Ostfriesland schon begegnet). Da hat man im Vorfeld aber ganz genau gemessen, bevor man das Schiff in diesen Raum gestopft hat, denn zwischen der Mastspitze und der Hallendecke ist nicht mehr viel Platz.

Eine Sonderausstellung behandelt Postkarten mit Schiffahrtsmotiven.

Und ich entdecke, daß ich zuhause selbst schon Museumsstücke besitze, zum Beispiel dieses Rheinquartett. Auch mein Exemplar ist noch gut erhalten, denn es wurde nur selten gespielt: Speyer, der Drachenfels und Duisburg haben nun mal keine PS und keine ccm.

Man erfährt im Museum nicht, wer anno 1981 den Binnenschiffer Heinz Petschek umgebracht hat, aber das hat Schimanski ja gelöst. Ansonsten aber bietet die Ausstellung sehr viel zur Binnenschiffahrt und verwandten Themen. Zum Beispiel zum Thema Knoten, wo ich wieder mal kläglich scheitere: Schon den profanen Palstek schaffe ich trotz Dokumentation nur mit intensiver Hilfe und kann ihn schon nach 20 Sekunden nicht mehr selbständig rekonstruieren. Es ist ja überhaupt ein Wunder, daß ich mir selbst die Schuhe binden kann. 🙈

Eigentlich gehört auch die “Oscar Huber” zum Museum, ein Raddampfer von 1922, der als Schlepper Dienst tat und heute der letzte erhaltene Raddampfer auf dem Rhein ist. Normalerweise liegt das Schiff vor Ruhrort, aktuell aber wird es auf einer Werft überholt. Wir sparen uns daher den Weg ins Zentrum von Ruhrort, gehen aber noch zum nahen Rheinufer. Von hier blickt man rheinaufwärts auf die Friedrich-Ebert-Brücke zwischen Ruhrort und Homberg.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*