Lackenradweg (2)

Bei Sankt Andrä erreicht man dann den Zicksee, hier links im Bild.

Ok, da fehlt das Wasser. Der Zicksee ist allerdings auch kein echter See, sondern eine Lacke. Das sind Geländesenken, die sich vor allem mit Regenwasser füllen und keinen echten Zu- oder Abfluß haben. Also letztlich nichts anderes als eine große Pfütze.

Wegen der geringen Tiefe und den ständigen starken Winden (die ich bereits erwähnte) ist der Zicksee ideal zum Surfen. Daher gibt’s einige Surfschulen am Ufer. Momentan allerdings kommt man mit dem Surfbrett nicht sehr weit: Nach dem langen und auch hier trockenen Sommer ist der Zicksee dieses Jahr fast komplett ausgetrocknet. Aber der kommt wieder. Selbst der Neusiedler See war schon mehrfach ausgetrocknet, auch mal mehrere Jahre lang, zum Beispiel 1864-70.

Der Lackenradweg führt weiter durch Felder und entlang verschiedener Lacken, die auch Namensgeber für den Weg waren. Der Weg (Nummer B20) ist gut ausgebaut und hervorragend beschildert.

Leider kommen gegen Mittag immer mehr Wolken auf, und die von der (unzuverlässigen) Wetter-App sowie von einer bekannten Wetter-Webseite vorhergesagte Sonne verschwindet. Was bleibt, ist der (nicht vorhergesagte) stetige Wind aus Südost und Süd.

An einem weiteren trockengefallenen See, der Langen Lacke, steht ein Aussichtsturm, der vor allem zur Beobachtung der Vögel dient. Aktuell gibt’s hier aber nicht viel zu sehen (und wenn, könnte ich die Viecher ohnehin nicht auseinanderhalten). Trotzdem lohnt sich ein Blick auf die auch farblich sehr interessante Landschaft.

Immer wieder gibt es auch Weinreben am Wegesrand; das Burgenland ist ja ein großes Weinanbaugebiet.

Wegen des starken Windes (ich wollte das nochmal erwähnen; ich bin nämlich erzähltechnisch immer noch im Abschnitt, der in Richtung Süden führt) bleibt der Reisehase eher in der sicheren Tasche. Der würde sonst vermutlich über den kompletten Seewinkel und den Neusiedler See bis in die Bucklige Welt geweht. Was sowohl der Reisehase als auch ich, aus Gründen, vermeiden möchten. Aber so geht’s dann doch:

Etwas weiter, bei Apetlon, kann man einen Abstecher zum mit 114m Seehöhe niedrigsten Punkt Österreichs machen. Von hier bis zum höchsten Punkt des Landes, dem Großglockner, muß man also 3684 Höhenmeter überwinden.

Ok, der Großglockner ist zugegebenermaßen minimal spektakulärer.

Apetlon, der Ort in der Nähe, besitzt ein kleines Zentrum mit einem alten Ziehbrunnen und dem etwa 250 Jahre alten Hufnaglhaus (das blaue links), ein typisch burgenländisches Wohnhaus.

Der Ort besitzt auch eine barocke Pfarrkirche.

Die wiederum wurde 1975 um einen Anbau erweitert, von dem ich nicht genau weiß, ob ich ihn schrecklich finden soll.

Naja, irgendwie schon, oder? Der Innenraum ist ja ganz nett, aber von außen sieht’s halt nun mal aus wie ein Parkhaus.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*