Der Reisehase legt ja gerne mal einen Wandertag ein. Heute steht ein Fahrradtag auf dem Programm; die flache Landschaft am Neusiedler See lädt dazu ja geradezu ein.
Wenn da der Wind nicht wäre. Aber der spielt ganz zu Tagesbeginn, beim Gang über die Podersdorfer Seepromenade, noch keine Rolle. Podersdorf liegt an einer der wenigen Stellen, an denen der Neusiedler See nicht von einem breiten Schilfgürtel umgeben ist. Hier kommt man direkt ans Seeufer.
Der Neusiedler See ist ein Steppensee und wird fast ausschließlich von Regenwasser gespeist. Es gibt nur wenige Zuflüsse (der größte ist die Wulka) und keinen Abfluß. Dadurch ist der Wasserstand des Sees sehr variabel, und das Seeufer dementsprechend auch.
Außerdem ist er sehr flach und an kaum einer Stelle mehr als zwei Meter tief. Man könnte also theoretisch auch zu Fuß ans andere Ufer gehen. Bresser aber, man nimmt eine der Fähren, die mit dem sehr flachen See zurechtkommen.
Podersdorf am See ist der Startpunkt des Lackenradweges, eines gut 50 Kilometer langen Rundweges, der östlich des Neusiedler Sees und im sogenannten Seewinkel verläuft. Den hat sich der Reisehase heute vorgenommen. Erst einmal aber noch eine Erkenntnis über die Tourismuswerbung im Ort: Manchmal haben Designer richtig gute Einfälle.
Von Podersdorf führt der Weg in Richtung Südosten, was ziemlich genau die Himmelsrichtung ist, aus der der Wind heute weht. Das macht die ersten etwa 15 Kilometer zu einer Art Bergetappe im Flachland. Und weil das auf den Photos naturgemäß nicht rüberkommt, werde ich es hin und wieder mal erwähnen. Der Weg führt zunächst an Feldern entlang.
Vereinzelt stehen noch die uralten Ziehbrunnen, die früher diese Landschaft prägten. Dieser hier ist allerdings eine Rekonstruktion und wurde erst vor ein paar Jahren aufgestellt.