Das Klosterdorf Thierhaupten liegt im bayerischen Teil Schwabens, nördlich von Augsburg und etwa auf halbem Weg von dort zur Donau. Thierhaupten ist sehr hübsch, vor allem das Klosterensemble. Und vor allem bei so einem Licht.
Das im 8. Jahrhundert gegründete und 1803 säkularisierte Kloster gehörte den Benediktinern. Heute ist in der barocken Anlage unter anderem eine Außenstelle des Bayerischen Denkmalamtes untergebracht. Und es gibt den Klosterwirt mit einem schönen Biergarten im Innenhof. Der ist aber auch selbst schon sehenswert.
Die Klosterkirche ist im Kern noch gotisch, wurde aber in der Barockzeit umgestaltet, und zwar von Johann Jakob Herkomer, der uns in Füssen (als Architekt von St. Mang) schon begegnet ist.
Thierhaupten liegt an der Friedberger Ach, einem sehr seltsamen Fluß. Denn er ist über 100 Kilometer lang, aber selten breiter als hier in Thierhaupten. Die Friedberger Ach fließt parallel zum Lech nach Norden, und manchmal liegen zwischen beiden Flüssen nur wenige Meter. Grund hierfür: Die heutige Friedberger Ach ist ein künstliches Gebilde aus mehreren Bächen, die zum Teil umgeleitet und miteinander verbunden wurden, damit die Mühlen am Ufer (und das Zisterzienserkloster Niederschönenfeld) genug Wasser bekamen. Die Friedberger Ach wechselt daher mehrfach den Namen und heißt auch mal Hagenbach oder Verlorener Bach. Auch das Kloster in Thierhaupten nutzte die Wasserkraft des künstlich verlängerten Baches. Die Thierhaupter Klostermühle ist heute Museum.
Auch das sehr schöne Hotel, für (leider nur) eine Nacht die Residenz des Reisehasen, steht in Zusammenhang mit dem Kloster. Der Klostergasthof ist ein Gebäude aus dem frühen 18. Jahrhundert.
Abendessen gibt’s dann beim Klosterwirt im Innenhof der Abtei, und das ist dann gleich die nächste Empfehlung des Reisehasen. Das Essen ist gut, das Bier (Unterbaarer Export Dunkel) sehr fein, die Atmosphäre toll und die Stimmung richtig gut. Kurz: Alles ist perfekt. 😊