Die hübsche Altstadt der Kreisstadt Günzburg liegt auf einem Bergrücken über dem Tal der Günz, die wenige hundert Meter später in die Donau mündet.
Günzburg war ab dem Jahr 1301 im Besitz der Habsburger, also österreichisch – ein von den Habsburgischen Stammlanden durchaus weit entfernter Vorposten. Die Bayern hatten immer Interesse daran, die Stadt in ihre Hände zu bekommen, aber die Günzburger wußten das zu verhindern und wurden dabei unterstützt von den nahen Reichsstädten Augsburg und Ulm, die die Bayern ebenfalls gerne auf Abstand hielten. Erst in der Napoleonischen Zeit kam Günzburg dann doch zu Bayern (und Augsburg auch). An die Zeit als österreichische Stadt erinnern in Günzburg noch das Markgrafenschloß und die “Münz”, die Münzprägestätte, in der Maria Theresia ihre weit verbreiteten Silbertaler prägen ließ. Damals galt: Ein Taler gleich 100 Kreuzer. Die großartige Erika Fuchs wußte das auch, weshalb die Währungseinheiten bis heute in Entenhausen gesetzliches Zahlungsmittel sind. Münz war lange Zeit auch der Name einer Günzburger Privatbrauerei, die aber vor ein paar Jahren aufgelöst wurde. Bier der Marke Münz wird aber weiterhin produziert (von Postbräu Thannhausen). In Günzburg steht am Markt der Brauereigasthof zur Münz (das gelbe Gebäude links).
Die gesamte Altstadt mit ihrer Hauptachse, dem langgezogenen Marktplatz, der sich vom Unteren Tor nach Osten erstreckt, ist sehr sehenswert. Siehe Bild oben. Und auch die Blicke in die Seitengassen lohnen sich, zum Beispiel auf den sehr hübschen Kuhturm:
Kurz noch was aus der Sportgeschichte: Zwischen 1980 und 1986 spielte der VfL Günzburg fünf Jahre in der ersten Handball-Bundesliga. Ob das (plus der Einzug ins Europapokal-Halbfinale 1982) für den Status als Handball-Hochburg ausreicht, weiß ich nicht. Aber egal. Die Sporthalle des VfL kann jedenfalls mit den großen und teuren Arenen, die die großen Teams aus Kiel oder Mannheim nutzen, nicht mithalten. Aber für den aktuellen Oberligisten VfL sollte das wohl ausreichen.