Unmittelbar an der Grenze und schon in den Vogesen liegt im Tal der Lauter die Kleinstadt Wissembourg, zu deutsch Weißenburg.
Die Lage direkt an der Grenze und das hübsche Stadtbild bringen es mit sich, daß der Ort speziell am Wochenende ein beliebtes Reiseziel ist. So hört man beim Gang durch die Stadt auch mehr deutsch als französisch. Manche Beschilderung ist auch in Deutsch gehalten, was bisweilen eine bewußte Ansprache an die Zielgruppe ist: “Dies ist ein Garagentor – nur ein Trottel parkt davor”.
Die Stadt, später zur Reichsstadt erhoben, entstand um ein im 7. Jahrhundert gegründetes Kloster, einer späteren Reichsabtei. Die Bedeutung war also beachtlich, was aufgrund der eher geringen Größe der Altstadt und der etwas abseitigen Lage im deutsch-französischen Grenzland heute nicht mehr auf den ersten Blick ersichtlich ist. Aber als sich 1354 die elässischen Städte zum wichtigen Zehnstädtebund zusammentaten, war Weißenburg selbstverständlich dabei.
Die Abteikirche, einer der größten gotischen Bauten des Elsaß (nur der Glockenturm im Westen ist noch romanisch), zeugt noch von dieser Bedeutung. Im abendlichen Gegenlicht ist sie etwas schwierig abzulichten.
Die Altstadt bietet noch einige weitere Sehenswürdigkeiten. Sehr hübsch ist die Häuserzeile am Ufer der Lauter (zu sehen im Einstiegsbild oben), und auch das klassizistische Rathaus aus dem 18. Jahrhundert sollte man nicht verpassen (kann man aber eigentlich beim Gang durch die Stadt auch nicht; so groß ist Wissembourg nicht).