Fast direkt am Rhein (mit dem üblichen Sicherheitsabstand, den fast alle Orte im Oberrheingraben zum Flußufer einhalten) liegt die kleine Gemeinde Seltz, das ehemalige keltische Saliso bzw. das römische Salectio.
Das Ortszentrum besitzt zahlreiche Fachwerkhäuser, die häufig weiß gestrichen sind, was typisch für diese Region im Norden des Elsaß ist. Das nicht allzu weit entfernt gelegene Hunspach ist voll davon.
Die Pfarrkirche von Seltz wurde im Zweiten Weltkrieg durch deutschen Artilleriebeschuß fast vollständig zerstört. Es blieb nur ein Teil des Chores stehen, dem man in den 50er Jahren stilistisch ziemlich brachial einen modernen Neubau angeflanscht hat.
Die Westfassade zieren Reliefs im damals modernen naiven Stil.
Kelten und Römer siedelten hier, weil der Rhein an dieser Stelle vergleichsweise leicht passierbar war. Schon im Mittelalter gab es eine Fähre, und im 19. Jahrhundert legte man eine Pontonbrücke an. Heute gibt es wieder eine Fähre, die Fußgänger, Fahrradfahrer und Autos hinüber ins badische Plittersdorf bringt.
Heute siedeln hier nicht mehr Kelten und Römer, sondern die Störche. Wir sind im Elsaß, unverkennbar.