Gablonz (Jablonec nad Nisou)

Am südlichen Rand des Isergebirges an der Quelle der Lausitzer Neiße liegt die Industriestadt Gablonz. Der Ort wurde ab dem 17. Jahrhundert für die Glasherstellung bekannt.

Die große Zeit der Stadt waren die zweite Hälfte des 19. und die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts, als die Gablonzer Glaswaren in aller Welt vertrieben wurden und den Namen der Stadt bekannt machten. Symbol hierfür war das 1930-32 errichtete Neue Rathaus mit seinem 50 Meter hohen Turm, ein Bau im Stil der in dieser Zeit hochmodernen Neuen Sachlichkeit und noch heute durchaus ein bemerkenswerter Blickfang.

Der Bruch in der Entwicklung kam nach 1945: Die aus Gablonz vertriebenen Deutschen siedelten sich zum großen Teil in der Nähe von Kaufbeuren an, wo mit Neugablonz eine komplette Vertriebenenstadt entstand. Dort wurden und werden auch wieder Glaswaren hergestellt; das Know-How war ja noch vorhanden. Aber auch in Gablonz gibt es noch mehrere große Glashütten, die vor allem für den Export produzieren.

Der feine Unterschied zwischen den 30er und den 50er Jahren liegt in der Gebäudebeschriftung:

Der Geschichte der Glasherstellung widmet sich ein ganzes Museum, das Muzeum skla a bižuterie – natürlich mit einem modernen gläsernen Anbau.

Insgesamt ist Gablonz keine wirkliche Schönheit, aber es gibt im Zentrum doch einige sehenswerte Straßenzüge oder Einzelgebäude, wie das alte Pfarramt der Annenkirche aus dem frühen 18. Jahrhundert.

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