Hirschberg (Jelenia Góra)

Hirschberg ist die polnische Metropole des Riesengebirges. In der nicht übermäßig dicht besiedelten Region genügen dafür knapp 80.000 Einwohner. Die Stadt mit ihrem sehr schönen historischen Zentrum ist unbedingt einen Besuch wert.

Hirschberg liegt am Bober (Bóbr), mit 268 Kilometern Länge einer der längsten Nebenflüsse der Oder und einer der wichtigsten Flüsse in Schlesien.

Hirschberg wurde gegen Ende des 13. Jahrhunderts als Rodung in einem Waldgebiet gegründet. Die schlesischen Herzöge versahen die Siedlung mit zahlreichen Rechten, was Hirschbergs Wohlstand förderte (und was man der Stadt heute noch ansieht). Im 19. Jahrhundert begann der Tourismus, mit Ausflügen ins Riesengebirge und mit Kuren in Bad Warmbrunn.

Bei dem Stadtnamen bot sich ein Hirsch als Wappentier natürlich an, und da “jeleń” Hirsch und “góra” Berg bedeutet, ist der rote Hirsch aus dem Stadtwappen auch im heutigen Stadtbild überall präsent. Die ehemals deutschen Städte in Polen, egal ob in Schlesien, Pommern oder Ostpreußen, haben ihre Wappen aber in der Regel sowieso unverändert behalten.

Es gibt aber auch andere Denkmäler, die eher rätselhaft bleiben. Eine Europa vermutlich, aber mit Flügeln?

Das Stadtzentrum liegt um den zentralen Ring (Rynek), in dessen Mitte das große Rathaus steht. Hier stehen zahlreiche sehr schöne Bürgerhäuser, die fast alle Arkadengänge besitzen, so daß man den Marktplatz fast komplett überdacht umrunden kann. Früher dienten die Arkaden dem regengeschützten Warenhandel, zum Beispiel von Textilien und Leder.

Überhaupt ist die Innenstadt sehr schön und vermittelt dank der vielen Cafés und Restaurants eine sehr, sehr schöne Stimmung.

Im Osten der Altstadt steht die wunderschöne früher evangelische Gnadenkirche aus dem frühen 18. Jahrhundert. Sie ist der Entwurf eines Revaler Architekten, Martin Frantz.

Und natürlich fährt man in Polen heute auch nicht mehr im Polski Fiat durch die Gegend. Aber wenn dann mal irgendwo ein Prachtstück wie dieses hier steht, ein 518 Ardita aus der Mitte der 30er Jahre, dann zieht es natürlich die Blicke auf sich.

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