Jöhstadt

Jöhstadt liegt nahe dem Hauptkamm des Erzgebirges und also unmittelbar an der Grenze. Es gibt vom Ortszentrum aus einen Fußweg hinüber nach Tschechien. Der nächste Straßenübergang (Bärenstein/Weipert) ist ein paar Kilometer westlich. Das Zentrum des kleinen Ortes ist schnell besichtigt; es besteht fast nur aus der Hauptstraße, die sich am oberen Ende zum Marktplatz weitet.

Natürlich entstand Jöhstadt im Zusammenhang mit dem Erzbergbau – es hätte sonst kaum Veranlassung gegeben, sich hier oben im Gebirge anzusiedeln, auf knapp 800 Metern Höhe in einer rauhen und eher kargen Berglandschaft. Der Blick geht hier hinüber nach Tschechien, was man unter anderem daran erkennt, daß die Landschaft nicht mit Windrädern verschandelt ist.

Ein Relikt der Metallverarbeitung ist das etwa vier Kilometer entfernt gelegene alte Eisenwerk Schmalzgrube. Hier stehen noch das Herrenhaus des Werkes und ein alter Hochofen aus dem frühen 19. Jh.

Aber nach Jöhstadt fährt man eigentlich aus einem anderen Grund: Hier ist nämlich der Endhaltepunkt der Preßnitztalbahn.

Der Bahnhof heißt Jöhstadt, ist aber vom Ortszentrum (nimmt man den Marktplatz mit dem Rathaus als solches) mehr als einen Kilometer entfernt. Und gut 100 Höhenmeter tiefer gelegen. Wer sich also Marktplatz und Bahnhofsgelände zu Fuß anschauen möchte: Uffbasse! Die Hauptstraße hat 14% Steigung und ist durchaus lang. Aber den Bahnhof sollte man auf jeden Fall besuchen, möglichst, wenn die Preßnitztalbahn hier einfährt. Die Museumsbahn fährt seit 1993, nachdem die ursprüngliche Schmalspurstrecke von Wolkenstein nach Jöhstadt erst 1986 stillgelegt worden war. Heute fährt die Museumsbahn auf einer acht Kilometer langen Strecke von Steinbach nach Jöhstadt, unter anderem mit dieser Lok: 99-1568-7 ist eine Sächsische IV K (Baujahr 1910).

Heute aber fährt eine andere Lok, und der Reisehase ist extra zur letzten Ankunft angereist – weil dann weniger Leute rumlaufen und weil die Lok anschließend noch ein wenig hin- und herrangiert wird. Endlich mal wieder den Duft eines echten Kohlefeuers in der Nase!

Hier also der große Auftritt von 99-1594-3, ebenfalls eine Sächsische IV K (Baujahr 1914). Und ich bitte um Anerkennung dafür, daß ich bei solchen Eisenbahn-Artikeln ohne Vokabeln wie “Dampfroß” oder “schnaufen” auskomme.

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