Das eigentliche Wahrzeichen der Stadt und das bekannteste und bestbesuchte Baudenkmal ist zweifellos die Kapellbrücke.
Sie überquert die Reuss kurz nach deren Austritt aus dem Vierwaldstättersee. Die Holzkonstruktion stammt ursprünglich aus der Mitte des 14. Jahrhunderts und ist die zweitlängste gedeckte Holzbrücke Europas. Um die Brücke über den Hochrhein in Bad Säckingen zu überflügeln, fehlen bloß 80 Zentimeter. Warum sie die nicht noch dranbauen, weiß ich nicht. Und wenn’s nur wäre, um Bad Säckingen zu ärgern. 😉 Die Brücke war ein Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung und diente auch als Zugang zum Wasserturm, der außerdem Wachturm war. Und Kerker.
Die Brücke, die heute kein Luzern-Tourist ausläßt (auch der Reisehase natürlich nicht), ist allerdings zu großen Teilen ein Neubau, denn die historische Brücke wurde bei einem Großbrand 1993 fast vollständig zerstört, dann aber in weniger als einem Jahr wiederaufgebaut.
Die mehr als 150 historischen Bildtafeln, die im Brückendach angebracht waren, sind aber zum großen Teil unwiederbringlich zerstört. Von dem Bildzyklus, von Hans Heinrich Wägmann ab 1606 gemalt, verbrannten 86 Tafeln. Einige weitere waren bereits vorher abmontiert worden und wurden nun in der neuen Brücke angebracht, so daß immer noch zahlreiche Bildtafeln zu sehen sind. Im Mittelabschnitt befinden sich aber auch viele Felder, die bewußt leergelassen wurden.
Original erhalten ist hingegen noch die “kleine Schwester” der Kapellbrücke, die etwas weiter flußabwärts gelegene Spreuerbrücke, die in ihrer heutigen Form aus dem späten 16. Jahrhundert stammt. Die hier in den Dachfeldern angebrachten heute noch 45 Gemälde zeigen einen Totentanz.