Stendal

Es hört nie auf. Das war mal ein Slogan einer Arminia-Werbekampagne. Es paßt aber auch zur Backsteinarchitektur auf dieser Tour: Die Altmark ist voll davon. Tangermünde, Salzwedel, Seehausen, Jerichow… Und Stendal.

Neben dem Roland (Bild oben) stehen noch weitere Figuren im Stadtzentrum. Das ist zum Beispiel Herr Winckelmann. Also nicht Paul W. aus dem Loriot-Film “Ödipussi” sondern Johann Joachim W., der Altertumsforscher. Er wurde in Stendal geboren und gilt heute als Wegbereiter des Klassizismus in Deutschland und als Begründer der Archäologie und der Kunstgeschichte.

Das ist ja schon was, und vielleicht war die Verehrung Winckelmanns auch der Grund, warum sich der französische Schriftsteller Marie-Henri Beyle das Pseudonym Stendhal zulegte. Erläutert hat er das nie. Heute ist Stendhals Geburtsstadt Grenoble die Partnerstadt von Stendal. 

Stendal ist mit 40.000 Einwohnern das Zentrum der Altmark, was man weiß, wenn man den örtlichen Fußballverein kennt. Fußball bildet. Der Club hieß ursprünglich BSG Lokomotive und spielte ein paar Jahre in der DDR-Oberliga. Unter dem Namen Lok Altmark erreichte er 1995 das Viertelfinale im DFB-Pokal. Dann ging das Geld aus, und nach einer Insolvenz flog die Altmark wieder aus dem Vereinsnamen. Es entstand der heutige 1. FC Lok. Gespielt wird im Stadion am Hölzchen, und zwar schon seit 1909. Nur leider nicht heute.

Die Skyline der Stadt wird bestimmt von den Doppelturmfassaden der Marienkirche und des Doms, die in der flachen Landschaft schon von weitem zu sehen sind. Der Dom ist übrigens eigentlich “nur” eine Stiftskirche der Augustiner-Chorherren und keine Bischofskirche.

Neben der Marienkirche, der Stadtpfarrkirche, mit der mächtigen Doppelturmfassade wirkt das Rathaus richtig klein.

Hier auf dem Marktplatz steht auch das Symbol der städtischen Freiheit, der Roland, in Form einer 7,80m hohen Figur.

Ganz vereinzelt besteht noch etwas Renovierungsbedarf. Aber wirklich nur vereinzelt.

Dafür ist die klassische Moderne recht prominent vertreten, in Form des Kaufhauses Ramelow (1930, Fritz Ebhardt).

Aber prägend sind natürlich die Backsteingebäude, an denen ich mich gar nicht sattsehen kann.

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