Tangermünde

Tangermünde schützt sich zur Elbe durch hohe Backsteinmauern, und vermutlich war der Fluß für die Stadt auch immer die größere Gefahr im Vergleich zu feindlichen Truppen.

Am Rathaus hat die Stadt ein Denkmal für Margarethe Minde aufgestellt.

Ihr Schicksal hat Fontane in einer Novelle verarbeitet, allerdings dabei die originale Geschichte stark verändert und zu einer Erzählung von Unrecht und Rache umgeformt. Die historische Grete Minde zündete hingegen nicht die Stadt an, sondern wurde auf städtischen Beschluß verbrannt – nachdem sie wegen falscher Anschuldigungen vor Gericht gekommen war und übelst gefoltert wurde (die Finger wurden mit glühenden Zangen abgetrennt).

Bildmaterial habe ich hierzu nicht; wer will, kann sich ja “Hostel” anschauen; das kommt dem recht nahe. Dann lieber überholte, im Westen aber nur zu gern geglaubte Klischees verbreiten, hier im Osten wäre immer noch alles wie zu DDR-Zeiten.

Das heutige Stadtbild ist das perfekte Kontrastprogramm zur düsteren Geschichte der Grete Minde. Wieder einmal bin ich erstaunt darüber, wie viel Sehenswertes dieses Bundesland zu bieten hat. Und wieder einmal bin ich überrascht, daß mich das immer noch überrascht. Stadttore und Kirchen in Backstein, Bürgerhäuser in Fachwerk – alles in großer Zahl. Sehr schön.

Die Stadt entstand um das Jahr 1000 als Festung an der damaligen Ostgrenze des Reiches. Die Stadtbefestigung ist etwas jünger, aber nahezu komplett erhalten. Blickfang ist das Neustädter Tor:

Immer wieder kommt die große und großartige Stiftskirche St. Stephan ins Bild.

Und auch das Rathaus, ein spätgotischer Backsteinbau, wird zu den bedeutendsten Rathausbauten Norddeutschlands gezählt.

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